Wir haben mit Oliver Paffrath über gutes Equipment, Fototipps für Einsteiger und seinen Weg zum Fotografen gesprochen.
Dieser Fotograf versprüht die echte Autoliebe. Oliver Paffrath gehört zu den renommiertesten Automobil- und Lifestyle-Fotografen der Welt. Seine Anfänge liegen in der Modefotografie, und das sieht man seinen Aufnahmen bis heute an. Sein einzigartiger Stil und die Beleuchtungstechniken verwandeln Autos in Stars, Red-Carpet-Momente inklusive. Zu seinen Auftraggebern gehören die ganz großen Automarken: Mercedes Benz, Nissan, Lexus oder zuletzt Volkswagen. Ob E-Klasse, Porsche Taycan oder Lamborghini Aventador – es gibt wohl kaum eine moderne Auto-Ikone, die sich nicht schon einmal für Oliver Paffrath in Schale werfen durfte. Er liebt den perfekt-unperfekten Moment und fängt mit seinem sicheren Gespür für Technik und Emotionen Motive ein, die vor Kraft und Leben strotzen. Im Interview hat der Fotograf aus Hamburg mit uns über gutes Equipment gesprochen, ob man Fotografie lernen kann und was Anfänger beachten sollten.
Oliver, in einem Satz: Was braucht man zum Fotografieren als Minimal-Ausstattung?
Eine Kamera – idealerweise mit Vollformatchip und einem Zoom-Objektiv.
Und was ist generell wichtig für eine gute Kamera?
Bei der Kamera geht es in erster Linie um den Chip, die Optik macht die Bilder.
Welchen Kameratyp empfiehlst Du Einsteigern?
Die Sony Alpha mit digitalem Sucher. Hier sieht man sofort, wie das Bild bei der eingestellten Belichtung aussieht.
Was sagst Du, wenn jemand zu Dir sagt, dass sich die (teure) Anschaffung einer Kamera heute gar nicht mehr richtig lohnt, weil Smartphones ja immer besser werden?
Eine moderne Kamera kann viel mehr als ein Handy, welches „nur“ ein einfaches Automatikprogramm hat.
Sind dabei neue Modelle älteren Kameras immer vorzuziehen?
Bei dem Autofokus hat sich sehr viel getan. So übernimmt die Kamera viele Aufgaben und man kann sich auf das Bild konzentrieren. Daher mein Tipp: neue Modelle kaufen.
Während eines Shoots: Wie lagere ich meine Kamera und was sollte ich auf jeden Fall vermeiden?
Getränke neben der Kamera sind ein No-Go.
Und wenn es mal etwas actionreicher wird: Wie sichere ich meine Kamera während gewagterer Einsätze?
Im Heli zum Beispiel muss die Kamera extra mit einem Karabiner und Stahlseil oder Seil am Helikopter befestigt sein. Dafür gibt es extra „Käfige“, in die man die Kamera einsetzt und festschraubt.

Welche Gadgets würdest Du speziell Anfängern empfehlen?
Es gibt Silikon- oder Kunststoffhüllen für die Kamera-Bodies. Die lindern Stürze und unsanftes Ablegen.
Eine Kamera ist ja immer mit dabei: Wie transportiere ich meine Kamera möglichst unfallfrei?
Auf Reisen empfehle ich ein Pelikan Case.
Kommen wir zum Fotografieren an sich: Fotografie ist voller Fachbegriffe. Gibt es Bücher, Websites oder Tools, die jeder Anfänger kennen sollte, um hier schnell einen Einstieg und Überblick zu gewinnen?
Ich empfehle die Bücher von Ansel Adams. „Die Kamera“ wurde in den 1940er Jahren erstveröffentlicht, aber ist noch heute DAS Buch. Jeder, der es gelesen hat, kann danach auch jede vollautomatische Kamera bedienen.
Was würdest Du Einsteigern darüber hinaus mitgeben?
Lasst euch nicht entmutigen – es kann nicht immer perfekt sein. Einfach nochmal probieren.
Welche Grundeinstellungen muss ich an einer Kamera kennen?
Blende und Zeit sind die elementaren Einstellungen.
Noch einmal zurück zum Equipment: Was muss man bei der Wahl eines Objektivs beachten?
Bei der Optik ist Lichtstärke alles. Je lichtstärker die Optik ist, desto hochwertiger und meistens auch schärfer ist sie.
Und wie funktioniert Kamerainstandhaltung und -pflege?
Putzen, putzen, putzen. Regelmäßig und gründlich.
Angenommen ich beherzige diese Regel: Wie lange hält eine Standardkamera dann im besten Fall?
Ich habe Kameras, die seit 20 Jahren einwandfrei funktionieren.
Schon als Hobby kann Fotografieren ein teures Vergnügen sein – aber was kostet die Ausrüstung für Profis wie Dich?
Je nach Sparte liegt eine Profi-Ausrüstung zwischen 50.000 € und 250.000 €. Hier gilt, wie bei jedem guten Werkzeug, dass man nicht am Material sparen sollte. Auf den Shoots geht das Equipment durch viele Hände, wird um die ganze Welt transportiert, so dass immer mal etwas hinfallen oder auch gestohlen werden kann. Ich empfehle also unbedingt eine gute Versicherung bei einem Anbieter, der schnell und unbürokratisch hilft.
Wenn Du die Wahl hast: Camcorder oder Kamera?
Alle modernen Spiegelreflexkameras haben ein eingebautes Videosystem – daher klar: Kamera.
Was glaubst Du: Kann man Fotografie erlernen oder handelt es sich dabei hauptsächlich um Talent?
Ich selbst habe eine Lehre als Fotograf gemacht, wobei ich die Grundsätze der Fotografie, die Optik und das Handwerk gelernt habe. Das hat auch viel mit Vorbereitung zu tun. Talent sollte man schon mitbringen, aber ich würde sagen, es gehört viel mehr dazu als nur Talent.
Wie bist Du überhaupt zur Fotografie gekommen?
Das Interesse war früh geweckt, und nachdem ich viel für Surf-Magazine gearbeitet hatte, wollte ich mir die professionellen Grundlagen aneignen und habe die Ausbildung begonnen.
Wer ist fotografisch Dein größtes Vorbild?
Peter Lindberg.
Dein Geheimnis bei der Fotografie von Personen?
Der Zweck des Bildes steht im Fokus: Ein Bewerbungsfoto sollte zum Beispiel scharf und freundlich sein, ein emotionales Portrait kann auch unterbelichtet und sogar unscharf sein.
Und nachdem das Foto gemacht ist: Wie sollte die Nachbearbeitung aussehen?
Für eine einfache Nachbearbeitung und Archivierung eignet sich zum Beispiel Lightroom.
Letzte Frage: Gibt es Dinge, die Du niemals fotografieren würdest?
Ich finde, fast jedes Bild kann eine Berechtigung haben. Ich selbst würde jedoch, sofern es keinen unbedingten journalistischen Zweck erfüllt, niemals sterbende oder tote Menschen fotografieren.
Du bist auf der Suche nach weiteren spannenden Einblicken in die Welt der Fotografie? Dann freue Dich auf weitere Interviews mit unseren Experten aus der Praxis.
Schutz, jederzeit, wann und wo Du ihn brauchst
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Sarah ist nach der Ausbildung zur Kauffrau für Marketingkommunikation in den Bereich Suchmaschinenoptimierung (auch SEO genannt) eingestiegen. Bei der CosmosDirekt hat sie 2012 den Bereich SEO aufgebaut und ist jetzt für die Contenterstellung verantwortlich, unter anderem auch für CosmosCreators.
Persönliche Einblicke: Mädchenmama, braucht neue Herausforderungen und lacht gerne.