Inga als Engel

Engagement

Plötzlich Christkind

In diesem Dezember heißt es: Wir feiern COSMICLOVE! Dafür sind wir auf der Suche nach den ganz kleinen Momenten und den ganz großen, die uns zeigen, wie wir füreinander da sind, wie wir uns füreinander starkmachen und wie wir das schützen, was wir lieben! Auf dieser Suche haben wir Inga Slegaityte gefunden. Sie arbeitet in einem Altenheim und versucht, jeden Tag bei den Senior*innen so viel Hoffnung zu verbreiten, wie es geht. Und während wir ein wenig Zeit mit ihr verbracht haben, mussten wir uns auf einmal fragen: Sind nicht gerade die kleinen Liebesgesten riesengroß?!

„Mir ist nichts peinlich“, sagt Inga Slegaityte, als wir sie fragen, wie sie zum Christkind wurde. „Ich ziehe mir auch ein Bärenkostüm an und tanze im Kreis, wenn es den Menschen etwas Freude bringt.“ Zum Christkind ist sie letztes Jahr allerdings geworden, weil die Not groß war. „Ich arbeite in einem Seniorenheim in Ingolstadt. Und wegen der Pandemie konnten wir über die Weihnachtstage wenig Besuch empfangen und schon gar nicht die Leute, die normalerweise an Weihnachten das Christkind spielen.“ Das war hart, weil den Senior*innen schon der Kontakt zu den eignen Familien so stark gefehlt hat. „Also haben wir im Team gesagt: Wir machen das!“ Und weil Inga Slegaityte blond ist und eine superpositive Energie ausstrahlt, hat sie den Job vom Christkind übernommen.

Die Definition von Weihnachten

Die Definition von Weihnachten

Eigentlich arbeitet Inga Slegaityte in dem Seniorenheim als Kunsttherapeutin. Sie kam vor 20 Jahren aus Litauen nach Deutschland und sagt: „Die soziale Ader habe ich von meinem Opa bekommen. Und je älter ich geworden bin, desto mehr habe ich gemerkt, dass es mich glücklich macht, mit Menschen zu arbeiten.“ Sich besonders für Senior*innen einzusetzen fing an, als ihre Oma Alzheimer bekam. „Ich bin sofort bereit zu helfen“, sagt sie, „vor allem, wenn ich merke, dass Menschen zu kurz kommen. Das gilt besonders für alte Menschen, die einsam sind.“ Darum hat sie sich auch keine Mühe gespart, um für ihren Auftritt als Christkind ein Kostüm zu besorgen. Sie kannte zwar keinen beim Theater in Ingolstadt, aber als sie erklärte, worum es geht, hieß es sofort: „Nimm mit, was Du brauchst.“ Genau das ist für Inga Slegaityte die Definition von Weihnachten: „Das war ein starkes Gefühl der Gemeinsamkeit. Überall wurde mir geholfen, wenn ich etwas gebraucht habe.“

Inga im Fahrstuhl

Kleine Dinge, die die Welt bedeuten

Die Flügel am Kostüm waren dann so breit, dass Inga kaum durch die Türen gekommen ist. „Ich habe das an drei Tagen gemacht, weil unsere drei Wohnbereiche ja nicht zusammen feiern durften.“ Sie kam mit einer Glocke, sie hat ein Gedicht aufgesagt und Geschenke verteilt. Mit Mundschutz, versteht sich. Die Bewohner*innen haben sofort gestrahlt. „Es ist so wichtig, dass sich die Leute sicher fühlen“, erklärt sie. Darum geht es ihr in ihrem ganzen Berufsleben. „Ich habe gemerkt, dass für Menschen, die dement sind, Kunsttherapie viel bedeuten kann. Meine Kurse starten mit kleinen Übungen, wir bewegen die Finger, die Hände und ganz wichtig die Augen. Und dann malen wir zusammen. Dabei läuft ruhige Musik. Und da schalten sie ab, vergessen alles um sie herum. Es kommt immer darauf an, für die Leute da zu sein.“ Und es sind die vertrauten Gesten, um die es geht. Einen Apfel schälen und in Stücke schneiden, die Nägel lackieren, die Haare kämmen. „Da kommen manchmal die Tränen, die Menschen haben ja auch Angst, dann reden wir darüber, was sie beschäftigt.“ Kleine Dinge, die außenstehenden vielleicht gar nicht richtig auffallen, können für Senior*innen die Welt bedeuten.

Pilze aus der Heimat

Eine ganz besondere Tradition ist Inga Slegaityte an Weihnachten selbst wichtig. „Ich mache ein altes Rezept, das sind Teigtaschen. Das ist eigentlich nichts Besonderes, aber gefüllt sind die mit Pilzen, die ich zusammen mit meiner Mutter in Litauen gesammelt habe. Das ist eine so schöne Verbindung zu meinen Eltern. Und an Weihnachten wird dann per Skype miteinander gegessen.“ Und wenn wir uns jetzt die Infektionszahlen anschauen, wird Inga wahrscheinlich auch in diesem Jahr wieder das Christkind spielen! Das macht ihr nichts – “Ich werde von manchen ja sowieso noch Christkind genannt.” Und genauso werden aus kleinen Gesten neue Traditionen.

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Für jeden Post auf Instagram und Facebook, in dem Du den Hashtag #cosmiclove benutzt und uns dazu mit @cosmosdirekt markierst, spenden wir 5 Euro an „We AHR family”. Das ist eine Aktion der Caritas und The Human Safety Net. Damit wollen wir jungen Familien im Ahrtal helfen, die von der Flutkatastrophe im Juli 2021 hart getroffen wurden. Was dort passiert ist, lässt sich schwer begreifen. Für unseren Newsletter hat der Abteilungsleiter für Kompositschäden Herr Michael Thie damals eindrücklich berichtet: „Wie im Ahrtal die Naturgewalten gewirkt haben, das ist unvorstellbar.“ Seitdem ist einige Zeit vergangen und das Ahrtal ist aus den Medien verschwunden. Dabei gibt es noch viel zu tun. Darum liegt es uns so sehr am Herzen, den jungen Familien dort zu helfen. Diese Familien brauchen jetzt Sicherheit, Erholung und Unterstützung – damit sie zurück ins Leben finden.

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Über die Autorin
Sarah

Sarah ist nach der Ausbildung zur Kauffrau für Marketingkommunikation in den Bereich Suchmaschinenoptimierung (auch SEO genannt) eingestiegen. Bei der CosmosDirekt hat sie 2012 den Bereich SEO aufgebaut und ist jetzt für die Contenterstellung verantwortlich, unter anderem auch für CosmosCreators.

Persönliche Einblicke: Mädchenmama, braucht neue Herausforderungen und lacht gerne.