Es ist ein Zapfhahn zu sehen, auf dem Biodiesel steht.

Biodiesel

Kraftstoff aus nachwachsenden Rohstoffen

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Bio­diesel gehört zur ersten Generation der alter­nativen Kraft­stoffe. Das veresterte Pflanzen­öl hilft den Ausstoß von Treibhaus­gasen im Straßen­verkehr zu verringern. Als Reinkraft­stoff wird Bio­diesel jedoch nur noch selten verwendet, meistens wird er konven­tionellem Diesel in geringen Mengen bei­gemischt. Grund dafür ist das Ende der steuer­lichen Begüns­tigung.

In unserem Ratgeber informieren wir Dich über alle wichtigen Aspekte des Bio­sprits. Der Ratgeber bietet allgemeine Informationen. Produktinformationen zur Autoversicherung von CosmosDirekt findest Du hier.

So verbreitet ist Biodiesel

Als Grundlage für Biodiesel können im Grunde alle tierischen und pflanzlichen Öle und Fette dienen. In Deutschland und Europa wird der nachwachsende Kraftstoff vor allem aus Rapsöl hergestellt. In Amerika und Asien werden dagegen vorrangig Soja- und Palmöl für die Herstellung des Biodiesels verwendet. Alternative Bezeichnungen für Biodiesel sind FAME („fatty acid methyl ester“, Fettsäuremethylester) oder RME (Rapsölmethylester).

Nahezu jeder Dieselmotor verarbeitet heute eine gewisse Menge an Biodiesel. Der Anteil ist in Deutschland und den übrigen Staaten der Europäischen Union gesetzlich geregelt. Ausnahmen bilden nur die Hochleistungskraftstoffe der Mineralölunternehmen; diese Kraftstoffe werden mitunter damit beworben, dass sie keinen Biodiesel enthalten. Allerdings können auch in ihnen Reste von FAME enthalten sein. Die Höhe des Bioanteils im Diesel hat keine Auswirkungen auf den Preis. In der Regel weist ein Aufkleber an der Zapfsäule darauf hin, dass der Kraftstoff Biosdiesel enthält.

Der Biodieselanteil ist in der Verordnung DIN EN 590 auf maximal 7 % festgelegt. Diesel-Kraftstoff mit einer Zumischung von 7 % wird auch als B7 bezeichnet.

Biodiesel bis zur Obergrenze von 7 Prozent wirkt sich kaum oder gar nicht auf herkömmliche Diesel-Verbrennungsmotoren aus. Der Verbrauch kann sich allenfalls geringfügig verändern, weil der Energiegehalt des Biosprits niedriger ist als der von fossilem Diesel. Schäden am Kraftstoffsystem treten durch Biodiesel nicht auf. Durch Additive stellen die Mineralölunternehmen sicher, dass im Winter die Kälteeigenschaften auch mit Bioanteil unverändert bleiben. Daher bedarf es auch keiner Herstellerfreigabe, um B7 zu tanken. Dabei ist ebenfalls unerheblich, ob im Wechsel Diesel mit und ohne Bioanteil im Motor verbrannt wird.

Die gesetz­li­chen Bestim­mungen für Biodiesel

Bis 2015 war die Verwendung von Biokraftstoffen durch eine Quote geregelt. Im Einklang mit den EU-Richtlinien sollten diese einen Mindestanteil sicherstellen. Die Politik verfolgte mit den Quoten klima- und energiepolitische Ziele: Die Abhängigkeit von Erdöl sollte abnehmen und der Ausstoß des Treibhausgases CO2 sinken. Seit 2015 ist diese Art der Quotenregelung nicht mehr wirksam.

Stattdessen führte der Gesetzgeber direkte Quoten zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen ein. Bis 2020 soll der Ausstoß von Treibhausgasen durch Kraftstoffe um mindestens 6 Prozent sinken. Den Mineralölunternehmen steht offen, ob sie dieses Ziel durch Beimischung von Biokraftstoffen oder den Einsatz von alternativen Reinkraftstoffen erreichen. Beispiele für andere Biokraftstoffe sind Bioethanol und Pflanzenöl.

Wie wird Biodiesel herge­stellt?

Das Ausgangsmaterial zur Herstellung von Biodiesel ist Pflanzenöl. Die Umesterung von Öl zu FAME erfolgt durch die Beigabe von Methanol. Dieses Gemisch wird bei Temperaturen zwischen 50 und 65 °C über mehrere Stunden in einem Kessel gerührt. Die Pflanzenmoleküle des Öls und die Alkoholmoleküle des Methanols verbinden sich dabei zu Biodiesel. Es folgen weitere Verarbeitungsschritte, um die geforderte Qualität des Biosprits zu gewährleisten. Bei der Produktion fällt auch Glycerin an, das vor allem in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie benötigt wird.

Für die Herstellung von Biodiesel sind theoretisch alle pflanzlichen und auch tierischen Öle geeignet. Unterschiede weisen die Pflanzen allerdings beim Ertrag auf, den die einzelnen Rohstoffe ermöglichen.

Flächen- und Rohstoff­be­darf für Biodiesel je nach Ausgangs­pflanze

Pflanze

Ertrag Biomasse (t pro ha)

Ertrag Biodiesel (Liter pro ha)

Bio­masse pro Liter Kraft­­stoff

Rapsöl3,51.5902,2 kg
Palmöl204.4404,2 kg
Sojaöl2,96404,6 kg
Jatropha2,56104,1 kg

Biodiesel als Rein­kraft­stoff

In Deutschland gibt es kaum noch Autos, die ausschließlich mit Biodiesel fahren. Das war nicht immer so: Noch im Jahr 2007 wurde mehr Biodiesel als Reinkraftstoff verwendet als für die Beimischung zu konventionellem Diesel. Entscheidend für diese Entwicklung war das Ende der steuerlichen Förderung von Biodiesel ab dem 1. Januar 2013. Dadurch wurde die Biovariante im Vergleich zum konventionellen Diesel nicht mehr rentabel. Dementsprechend hat sich auch das Netz an Tankstellen ausgedünnt, die Biodiesel anbieten.

Biodiesel wird heute auch in der Luftfahrt als Beigabe zum Kerosin eingesetzt. Hier soll es ebenfalls den CO2 Ausstoß verringern.

In Deutschland gibt es kaum noch Autos, die ausschließlich mit Biodiesel fahren. Das war nicht immer so: Noch im Jahr 2007 wurde mehr Biodiesel als Reinkraftstoff verwendet als für die Beimischung zu konventionellem Diesel. Entscheidend für diese Entwicklung war das Ende der steuerlichen Förderung von Biodiesel ab dem 1. Januar 2013. Dadurch wurde die Biovariante im Vergleich zum konventionellen Diesel nicht mehr rentabel. Dementsprechend hat sich auch das Netz an Tankstellen ausgedünnt, die Biodiesel anbieten.

Biodiesel wird heute auch in der Luftfahrt als Beigabe zum Kerosin eingesetzt. Hier soll es ebenfalls den CO2 Ausstoß verringern.

Wenn Du Dein Auto mit Biodiesel als Reinkraftstoff betanken möchtest, solltest Du sicherstellen, dass DeinFahrzeug dafür geeignet ist. Denn unter bestimmten Umständen kann reiner Biodiesel im Tank technische Probleme hervorrufen. Auf diese Faktoren solltest Du achten:

Herstellerfreigabe

Du solltest sicherstellen, dass der Hersteller Dein Fahrzeug für das Tanken von Biodiesel freigegeben hat. Denn der Kraftstoff greift bestimmte Kunststoffe an. Wenn diese im Kraftstoffsystem verbaut sind, können sie beschädigt werden. Ebenso reagieren Buntmetalle wie Kupfer, Messing und Zink mit Biodiesel. Dabei kann es zur sogenannten Verschlammung des Kraftstoffs kommen. Du findest die Angaben dazu in der Regel in der Bedienungsanleitung.

Kraftstofffilter

RME kann Lacke angreifen. Wenn die Innenseite des Kraftstoffbehälters beschichtet ist, kann es zu einer Ablösung des Lacks kommen. Dadurch kann wiederum der Kraftstofffilter verstopfen. Es ist deswegen empfehlenswert, nach den ersten Tankdurchgängen mit Biodiesel den Kraftstoffbehälter zu überprüfen.

Motoröl

Die Verwendung von Biodiesel kann zur Verdünnung des Motoröls führen. Das gilt besonders bei häufigem Anfahren und Bremsen im Stadtverkehr. Aus diesem Grund gelten bei Biodiesel im Tank besondere Vorschriften für Ölwechselintervalle.

Partikelfilter

Meist ist die Verwendung von Biodiesel in Autos mit serienmäßigem Partikelfilter nicht zugelassen. Der Kraftstoff kann zu erhöhten Temperaturen in der Abgasanlage und zur Verdünnung des Motoröls führen.

Wie groß ist der Nutzen für die Umwelt durch Biodiesel?

Auf den ersten Blick scheint Biodiesel der umweltfreundlichere Kraftstoff zu sein: Er wird aus Pflanzen wie Raps und nicht aus Erdöl bzw. Erdgas gewonnen. Und diese Pflanzen entziehen der Luft durch Fotosynthese das Treibhausgas CO2 und kompensieren dadurch den späteren Ausstoß von CO2 während des Fahrzeugbetriebs. Darüber hinaus entstehen bei Biodiesel weniger Emissionen von gesundheitsgefährdenden und umweltschädlichen Abgasen wie Kohlenstoffmonoxid und Feinstaub.

Dennoch wird Biodiesel als „grüner Klimakiller“ bezeichnet. Denn die tatsächliche Wirkung des nachwachsenden Kraftstoffs hängt von Drittfaktoren ab. So ist mitentscheidend, aus welchen biologischen Rohstoffen der Kraftstoff gewonnen wird und unter welchen Bedingungen der Anbau erfolgt. In der Landwirtschaft fallen in der Regel ebenfalls Treibhausemissionen an, die in die Gesamtbilanz einfließen sollten. Teils hat der Import in den Herkunftsländern erheblichen ökologischen Schaden verursacht. Urwälder wurden beispielsweise gerodet, wodurch der Lebensraum von seltenen Tier- und Pflanzenarten zerstört wurde. Aus diesen Gründen hat die Bundesregierung 2009 verbindliche Anforderungen an die nachhaltige Herstellung von Biokraftstoffen formuliert.

Die Vor- und Nach­teile von Biodiesel in der Übersicht:

Vorteile

Nachteile

  • Biodiesel wird aus nach­wachsenden Rohstoffen gewonnen.
  • Ausstoß von Kohlen­stoff­monoxid wird verringert.
  • Pflanzen entziehen vor der Verarbeitung zu Biodiesel der Luft das Treibhausgas CO2.
  • Beim Anbau und Verarbeitung der Pflanzen wird Energie benötigt. Diese stammt meistens aus konventionellen Energieträgern.
  • Effizienz der Motoren wird nicht verbessert. Der Wirkungsgrad von Verbrennungs­motoren liegt auch mit beigemischtem Biodiesel bei etwa 33 %.
  • Ausstoß von Stickoxiden steigt.
  • Auch Palmöl wird zu Biodiesel verarbeitet. Dafür werden große Flächen Urwald gerodet.

Biodiesel: verbreitet, aber unauf­fällig

Nahezu jedes Dieselfahrzeug in Deutschland fährt mit Biodiesel – allerdings nur mit einem Anteil von maximal 7 Prozent im Kraftstoffgemisch. Dieser soll dabei helfen, den Ausstoß von Treibhausgasen im Straßenverkehr zu verringern. Bis 2020 sollen die Emissionen um 6 Prozent zurückgehen. Für Dieselfahrer hat der Einsatz von Biodiesel keine spürbaren Auswirkungen. Marktübliche Dieselmotoren und -kraftstoffsysteme werden weder im Verbrauch noch in ihrer Leistung beeinflusst. Auch auf den Dieselpreis hat der Anteil des Biosprits keinen Einfluss.

Seit dem Ende der Steuervergünstigung für Biodiesel im Jahr 2013 spielt dieser als Reinkraftstoff kaum mehr eine Rolle. Damit hat sich auch die Zahl der öffentlichen Tankstellen mit Biodiesel als Reinkraftstoff verringert. Wer dennoch allein auf Biodiesel im Tank setzt, sollte berücksichtigen, dass nicht jedes Fahrzeug mit Dieselmotor dafür geeignet ist. Schäden können am Dieselpartikelfilter, am Schlauchsystem und im Tankinneren entstehen. Daher sollte in jedem Fall eine Herstellerempfehlung für Biodiesel vorliegen.

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