Starkregen-Versicherung

Ab wann zählt Regen als Starkregen? Der Deutsche Wetterdienst spricht dann von Starkregen, wenn Niederschläge von 15 bis 25 l/m² pro Stunde bzw. 35 l/m² innerhalb von sechs Stunden vom Himmel fallen. Auf diese Definition von Starkregen greifen auch die Versicherungen zurück.

Um das Risiko für Wasserschäden durch Starkregen einzuschätzen, nutzen viele Versicherungen die Einteilung in Gefährdungsklassen. Denn nicht alle Grundstücke bzw. Häuser sind den gleichen Gefahren durch Regenwasser und Überschwemmung ausgesetzt sind. Unterteilt wird dafür in drei Gefährdungsklassen.

Bei Schäden durch Starkregen zahlt die Wohngebäudeversicherung bzw. Hausratversicherung. Voraussetzung ist aber, dass in der Versicherungspolice auch die Elementar­schaden­versicherung abgeschlossen wurde, und somit auch Versicherungs­schutz bei Elementar­schäden, wie u. a. Stark­regen, besteht.

Starkregen zählt wie auch Schneedruck, Erdrutsch, Hagel oder Lawinen zu den sogenannten Naturgefahren. Schäden, die durch solche Naturgefahren verursacht werden, nennt man Elementarschäden. Kosten, die durch Elementarschäden entstehen, übernimmt eine Elementarschadenversicherung. Als Zusatzoption der Hausrat- bzw. Wohngebäudeversicherung erweitert eine solche Elementarversicherung Deinen Versicherungsschutz und greift zum Beispiel auch bei Wasserschäden im Keller infolge einer Überschwemmung nach starken Regenfällen.

Hast Du eine Elementarversicherung abgeschlossen, greift Deine Hausratversicherung bei Starkregen für all jene Schäden, die an Deinem Hausrat verursacht werden. Zu Deinem Hausrat zählen unter anderem Möbel, Inventar, Elektronik oder andere persönliche Gegenstände. Wird der Keller Deines Hauses zum Beispiel infolge des starken Regens überschwemmt und Dein Hausrat beschädigt, kommt die Versicherung für diese Schäden auf.

Treten an Teilen Deines Gebäudes Schäden durch Starkregen auf, bist Du durch die Gebäudeversicherung abgesichert. Sie greift jedoch nur dann, wenn eine Zusatzoption für Elementarschäden in der entsprechenden Versicherung abgeschlossen wurde. Dringt Regenwasser zum Beispiel in Wände und Decken ein und beschädigt diese, zählt das als Elementarschaden im Rahmen der Wohngebäudeversicherung.

Bei Wasserschäden durch Starkregen zahlt die Versicherung meist nicht, wenn der Schaden durch fahrlässiges Handeln entstanden ist. Lässt Du z. B. bei kommendem Unwetter die Fenster offen stehen und das Regenwasser dringt ungestört in das Haus, kann der Versicherer die Leistungen kürzen. Die Versicherung zahlt bei Überschwemmung nach Starkregen auch dann nicht, wenn zuvor kein expliziter Versicherungsschutz für Elementarschäden, wie z. B. starke Regenfälle, abgeschlossen wurde.

Treten an Teilen des Gebäudes Elementarschäden durch Starkregen auf, übernimmt die Elementarversicherung die Kosten für die dann notwendigen Sanierungsmaßnahmen, sei es am Dach, den Wänden oder im Keller.

Es sind aber nicht nur die unmittelbaren Schäden durch Starkregen versichert - auch Kosten für die Beseitigung von Folgeschäden, z. B. eine professionelle Beseitigung von Schimmel, werden übernommen. Der Versicherungsschutz bei Starkregen reicht so weit, dass auch der Neubau eines gleichwertigen Gebäudes bezahlt wird, sofern das alte Haus infolge des Unwetters abgerissen werden muss.

Deine Gebäudeversicherung gegen Starkregen zahlt Dir bei starken Elementarschäden auch die Miete, sofern Du während der Sanierung des Hauses in einem anderen Gebäude wohnen musst und erstattet Dir den Verlust für ausgefallene Mieteinnahmen. Tritt Wasser durch Rückstau in der Kanalisation in Deinen Keller oder in andere Bereiche des Hauses, kommt sie ebenfalls für die Kosten auf.

Bist Du gegen Starkregen in der Hausratversicherung abgesichert, zahlt die Versicherung den Wiederbeschaffungspreis der beschädigten Sachen, die Reparaturkosten für beschädigtes Inventar oder aber die Wertminderung bei nur noch eingeschränkt nutzbaren Gegenständen.

Stehen Teile des Gebäudes unter Wasser, sei es durch Rückstau in der Kanalisation oder Schäden am Dach, solltest Du schnell die richtigen Maßnahmen treffen. Die Frage, wann bzw. ob die Versicherung bei Starkregen zahlt, hängt nämlich auch davon ab, wie Du Dich im Schadensfall verhalten hast.

Um die Gefahr von Stromschlägen auszuschließen, solltest Du bei Wasserschäden zunächst den Strom abstellen und keine elektrischen Geräte bedienen. Nutze beschädigte Geräte anschließend zudem nur nach Überprüfung durch einen Fachmann.

Auch wenn Du Dich mit einer Elementarschadenversicherung gegen Starkregen versichern konntest, solltest Du den Keller bzw. das Gebäude nicht einfach seinem Schicksal überlassen. Als Versicherungsnehmer bist Du in der Pflicht, die Schäden so gering wie möglich zu halten, z. B. indem Du gefährdete Möbel hochstellst. Zögere bei starker Überschwemmung zudem nicht die Feuerwehr zu rufen.

Damit nach Schäden durch Starkregen Deine Versicherung auch wirklich die Kosten für Sanierung oder Wiederbeschaffung übernimmt, solltest Du zeitnah den Schaden melden - noch bevor Du die Schäden selbst beseitigst. Zur Abwicklung des Schadensfalls muss sich ein Gutachter ein eigenes Bild über die Ursache und das Ausmaß des Schadens machen. Es ist also nicht nur sinnvoll, Deine Versicherung bei Wasserschaden durch Starkregen rechtzeitig anzurufen, sondern auch notwendig, um den Versicherungsschutz nicht zu gefährden.

Anschließend solltest Du die erkennbaren Schäden fotografieren und der Versicherung eine Liste der vom Wasserschaden bzw. der vom Starkregen betroffenen Gegenstände und Elemente des Gebäudes zukommen lassen. Wichtig ist zudem, dass Du die beschädigten Gegenstände nicht einfach entsorgst, sondern für eine spätere Begutachtung aufbewahrst.

Selbst wenn Dich Deine Hausrat- oder Gebäudeversicherung auch gegen Starkregen absichert, muss es natürlich gar nicht erst zum Schadensfall kommen. Einfache Präventivmaßnahmen können dabei helfen, unnötige Schäden vermeiden oder reduzieren: Schließe bei drohendem Unwetter die Fenster, damit Hagel, Schnee oder Regenwasser nicht in das Gebäude eintreten. Überprüfe zudem ob Gullys, Regenrinnen und Abflüsse frei und unter Umständen nicht verstopft sind.

Wasserfeste, drucksichere Fenster im Keller reduzieren die Gefahr bei Überschwemmungen. Um sich vor Rückstau aus der Kanalisation zu schützen, gibt es zudem sogenannte Rückstausicherungen. Eine solche Sicherung ist oft eine Voraussetzung, damit die Schäden durch den Starkregen von der Versicherung bezahlt werden.

Wenn ein heftiges Unwetter heranzieht und Hochwasser droht, wird dies für viele Hausbesitzer zur Belastungsprobe. Sind die Kellerfenster dicht? Hält das Dach? Etwas ruhiger können diejenigen sein, die mit ihrer Hausrat- bzw. Gebäudeversicherung auch gegen Schäden durch Starkregen oder andere Naturgewalten abgesichert sind. Eine solche Elementarversicherung, die bei Starkregen greift, bieten die meisten Versicherer als Zusatzoption im Rahmen der Hausrat-bzw. Wohngebäudeversicherung an.

Für Hausbesitzer ist es besonders dann ratsam sich gegen Starkregen zu versichern, wenn sich das Gebäude an einem Ort mit höherem Risiko für Hochwasser befindet.