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"Zukunftstechnologien sind total spannend"

CosmosDirekt setzt auf fair und grün. Ein Gespräch mit Michael Birnbach, dem Portfoliomanager im Bereich Fund of Funds bei Generali Investments Partners, darüber, wie man sein Geld 100 Prozent nachhaltig anlegen kann.

Herr Birnbach, eine Geldanlage, die zu hundert Prozent nachhaltig ist, was genau bedeutet das?

Nachhaltigkeit kann von zwei Seiten betrachtet werden. Einmal gibt es den Ansatz, in die „guten Unternehmen“ zu investieren, die nachhaltig gesteuert werden. Oder man versucht, in solche Unternehmen zu investieren, die sich in einem Transformationsprozess befinden. Für mich sollte eine hundertprozentige nachhaltige Geldanlage grundsätzlich in Bereiche investieren, die der Umwelt nicht schaden, Menschenrechte respektieren und somit im Idealfall auch einen positiven Effekt haben.

Es geht also auch um das Bekenntnis der Unternehmen zu Nachhaltigkeit?

Genau. Es gibt eben Unternehmen, die sich jetzt schon committet haben, beispielsweise die Klimaziele von Paris einzuhalten, und dafür alles in die Wege leiten.

Unter Nachhaltigkeit versteht jeder etwas anderes. Wird das im Investmentbereich greifbarer als im täglichen Leben?

Es gibt unterschiedliche Kriterien, woran man Nachhaltigkeit festmachen könnte. Beispielsweise könnte man messen, wie der CO2-Ausstoß sich bei unterschiedlichen Produktionsprozessen verändert beziehungsweise wie er reduziert werden kann. Das Problem hierbei: Wenn man sich nur diesen einen Bereich anschauen würde, müsste man allein nach der Definition sagen, dass Atomkraft total grün wäre. Die Franzosen haben tendenziell kein Problem damit, in Atomkraft zu investieren, weil es keinen CO2-Ausstoß gibt. Wir Deutschen oder andere Europäer würden das tendenziell eher nicht unterschreiben.

Frau am Tablet

Können Investmentfonds also Technologien und damit unsere Zukunft steuern?

Ja, man kann aktiv steuern. Wenn man einen nachhaltigen Fonds hat, sucht man natürlich solche Unternehmen heraus beziehungsweise solche Branchen, die zukünftig davon partizipieren werden. Solche Unternehmen werden durch Investitionen neue Absatzmärkte bekommen und dementsprechend auch sehr lukrative Investments sein, weil dadurch die Gewinndynamik eine ganz andere ist als zwanzig, dreißig Jahre zuvor.

Lohnt es sich denn, Geld in nachhaltige Fonds anzulegen?

In der Vergangenheit war das wirklich so, dass ganz viele das Vorurteil hatten, mit Grün könne man ja eigentlich gar kein Geld verdienen beziehungsweise man müsse Renditeeinbußen akzeptieren. Allerdings sind nachhaltige Unternehmen meistens sehr zukunftsorientiert und investieren in neue Trends mit entsprechend hohen Renditen. Es entstehen neue Geschäftsfelder, mit denen sich gute Gewinne erzielen lassen, wie zum Beispiel Windkraftanlagen oder technologische Komponenten für E-Autos. Branchen der Old Economy wie etwa Energieversorger haben dieses Potenzial weniger, da sind die Bäume nicht in den Himmel gewachsen, der Markt und damit die Gewinndynamik waren relativ begrenzt. Wenn sich allerdings anschaut, wie sich das insbesondere verändert hat, wenn man in grüne Technologien investiert beziehungsweise einen grünen Investmentfonds hat, dann sind sehr viele Sektoren überrepräsentiert gewesen, die entsprechend eine attraktive Gewinndynamik hatten. Man muss klar sagen, dass die Gewinne für solche Unternehmen sehr attraktiv sind oder dass sie sich sehr gut entwickelt haben. Und so war es in vielerlei Hinsicht sehr attraktiv, auch in grüne Fonds zu investieren.

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Nur knapp fünfzehn Prozent der Deutschen besitzen Aktien oder sind in Fonds investiert. Woher kommt diese Berührungsangst?

Das hängt auch damit zusammen, dass der Deutsche an sich ja eher sicherheitsorientiert ist und in der Vergangenheit mitbekommen hat, dass es den einen oder anderen Börsencrash gab. Viele Anleger haben sich wahrscheinlich die Finger verbrannt und dann gesagt, der Aktienmarkt ist für mich nichts. Aber wenn jeder an seine Schulzeit zurückdenkt: Das Thema Aktien beziehungsweise Altersvorsorge wird da, wenn überhaupt, nur angerissen. Man müsste viel früher anfangen, die Leute dafür zu sensibilisieren, etwas für die Altersvorsorge zu tun. Denn das Investment in Aktien ist ein Grundpfeiler, um für das Alter vorzusorgen.Die Zurückhaltung hat auch etwas mit der allgemeinen Kultur des Deutschen zu tun, dass man mit seinen Freunden nicht über Geld so offen spricht, wie man beispielsweise Rezepte austauscht. Wenn man da ein wenig offener werden würde, würde das auch bei der Aktienquote etwas verändern.

Nachhaltige Investments meinen neben dem Ökologischen auch Aspekte der sozialen Ethik und der Unternehmensführung, wie steht es damit bei Smart-Invest?

Governance gehört zum Investieren dazu. Selbstverständlich zählen auch sozialethische Fragen im Bereich Nachhaltigkeit, sie gewinnen immer mehr an Bedeutung. Da werden auch immer mehr Unternehmen sensibilisiert: Kein Unternehmen möchte sich die Blöße geben, negativ in der Presse aufzutauchen, weil beispielsweise Menschenrechte oder Arbeitsbedingungen nicht gut sind, oder nur für den eigenen Profit in Kauf nehmen, beispielsweise die Umwelt zu verschmutzen. Ich glaube schon, dass diese Aspekte immer weiter in den Unternehmensführungen hoch eingeschätzt werden.

Frau am Meer

Herr Birnbach, vielen Dank für das Gespräch!

Das klingt spannend? Dann schau Dir hier unsere Ratgeber zum Thema nachhaltige ETFs und nachhaltige Aktien an.

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Über die Autorin
Alisa

Seit 2019 als Marketing Managerin im Social Media-Team der CosmosDirekt, war zwei Jahre lang neben ihrem Master-Studium in Betriebswirtschaftslehre als Werkstudentin in der Marketing-Abteilung tätig.