Eine junge Frau hört sich das Familienhörbuch an

Engagement

Familienhörbuch - eine tiefe Begegnung mit einem Menschen

Ein schweres Schicksal, das doch irgendwie leichter erscheint, wenn man genau über sein Leben nachdenkt: Stefanie Martin ist unter anderem Audio-Biografin und begleitet für das Projekt „Familienhörbuch“ sterbenskranke Eltern junger Kinder. Die hinterlassen mit dem Hörbuch ein besonders emotionales und persönliches Erbe.

Ja, die Vorstellung ist nicht schön … mit einem oder mehreren jungen Kindern, einer schweren Krankheit und dem Wissen, dass es bald zu Ende ist, leben zu müssen. Aber während der Arbeit mit ihr finden die Menschen wieder einen positiven Zugang zu sich selbst, sagt Stefanie Martin: „Studien belegen, dass Biografie-Arbeit schwer kranken Menschen hilft, besser mit ihrem Schicksal umzugehen. Man muss bedenken, dass bei diesen Menschen – meist haben sie Krebs – das Leben seit Jahren nur aus Kranksein, Therapie und OP besteht. Durch die Arbeit am Familienhörbuch erinnern sie sich wieder an viele schöne und lustige Sachen aus ihrem Leben. Da merken sie, dass sie so viel mehr als nur ihre Krankheit sind.“

Ein Herzensprojekt für alle Beteiligten

Das Familienhörbuch ist das Herzensprojekt der Hörfunkjournalistin und Audiobiografin Judith Grümmer, das durch verschiedene Stiftungen unterstützt und eine wissenschaftliche Studie der Universität Bonn begleitet wurde. Speziell ausgebildete Audiobiografen, wie Stefanie Martin (seit 2021 mit an Bord), widmen bis zu drei volle Interviewtage – oder sechs halbe Tage, abhängig vom Gesundheitszustand des Betroffenen – einem sterbenskranken Menschen, der keine Chance hat, seine Kinder … wirklich kennen zu lernen.

In diesen Tagen vertonen sie das Leben des Teilnehmers, wie Stefanie erzählt: „Wir strukturieren die Geschichte und ich stelle gezielte Rückfragen, wenn sich ein interessantes Thema auftut. Das kann etwas besonders Schönes, Lustiges oder Peinliches sein –­ wie sich die Eltern kennen gelernt haben oder ein schönes Detail aus der Schulzeit. Ich frage auch, wie etwas geschmeckt oder gerochen hat, damit das Ganze lebendig wird und man Bilder im Kopf erschaffen kann.“

Krebskranke Mutter spielt mit ihrer Tochter

So können die sterbenskranken Eltern mehr hinterlassen als nur ‚stumme‘ Fotos und ihr Leben lebendig und emotional über ihre Stimme ‚verewigen‘. Die Kinder – häufig noch zu klein, um Geschichten ihrer Eltern gehört oder verstanden zu haben – haben eine Möglichkeit, das Leben ihrer verstorbenen Angehörigen richtig kennen zu lernen. „Wir teilen das Erzählte in einzelne Kapitel ein und stellen das zu einer chronologisch aufgebauten Lebensgeschichte zusammen. Um das Grundgerüst zu finden, nehmen wir uns etwa einen halben Tag Zeit, dann starten wir die Aufnahmen. Danach sortiere ich das Material und übergebe es Sounddesignern. Die schneiden und bereinigen die Tonspuren und legen auch Musik oder Geräusche unter, die sich die Teilnehmer gewünscht haben. So entsteht etwas sehr atmosphärisches“, erzählt die gelernte Radio-Journalistin.

Vertrauen aufbauen – und etwas Sinnvolles schaffen

Damit so ein Familienbuch überhaupt entstehen kann, muss Stefanie zu den Teilnehmern einen persönlichen Zugang finden: „Die Menschen erzählen mir sehr innige und liebevolle Dinge. Ich muss dafür offen sein. Je offener mein Herz ist, desto mehr Vertrauen kommt zurück. Wir kennen uns immerhin nicht und während der Aufnahmen kommen sehr viele Emotionen hoch.“ Bisher klappt das offensichtlich gut, vor allem weil die Motivation für das Projekt auf beiden Seiten riesig ist. Die Betroffenen tun das natürlich für ihre Kinder, weil sie wissen, dass sie nicht mehr lange zu leben haben und auch … bestimmte Meilensteine verpassen werden. „In gewisser Weise ist das Familienhörbuch eine Liebeserklärung an die Angehörigen, vor allem an die eigenen Kinder, mit all den Höhen und Tiefen des Lebens. Oft erleben die Teilnehmer, wie sehr sie das Leben doch gefeiert haben und wie sie mit schwierigen Situationen umgegangen sind“, sagt Stefanie.

Sie selbst schafft, zusammen mit dem gesamten Team, etwas „sehr sinnstiftendes wie sie es nennt. Womöglich die „sinnvollste Arbeit in ihrem Leben“, obwohl sie ihren regulären Job als investigative Journalistin ohnehin schon sehr mag.

Der Nachlass und seine Nachwirkungen

Dass Biografie-Arbeit einen therapeutischen Effekt auf schwerkranke Menschen ausübt, ist belegt – das erläutert zum Beispiel das Praxishandbuch “Biografisches Arbeiten und Lebensrückblick in der Psychotherapie” der Psychotherapeutin Barbara Rabaioli-Fischer. Wie sieht es aber mit den Kindern aus, für die der Nachlass des Familienhörbuchs gedacht ist? Genau das soll in neuen Studien erforscht werden. „Ich weiß, dass die Tochter der ersten Teilnehmerin jetzt Mitte 20 ist. Sie hat das Hörbuch auf ihrem Handy gespeichert und hört sich einzelne Kapitel immer wieder an, die sie auswählen kann wie ein Lied aus einer Playliste“, erzählt die Audiobiografin, die derzeit an ihrem vierten Familienhörbuch arbeitet.

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Über die Autorin
Alisa

Seit 2019 als Marketing Managerin im Social Media-Team der CosmosDirekt, war zwei Jahre lang neben ihrem Master-Studium in Betriebswirtschaftslehre als Werkstudentin in der Marketing-Abteilung tätig.