Oldtimer-Versi­che­rung

Versicherungs­schutz für Deinen Klas­siker

Oldtimer-Versicherung: Wichtigste Fakten

  • Eine Oldtimerversicherung deckt Schäden an historischen Fahrzeugen wie Pkw, Motorräder oder Traktoren ab
  • Eine Oldtimer-Versicherung ist günstiger als die klassische Kfz-Versicherung
  • Bei der Versicherung für Oldtimer spielen Schadenfreiheitsratte sowie Typ- und Regionalklassen keine Rolle – Die Versicherungsprämie wird in Abhängigkeit des Alters und des Wertes berechnet
  • Damit ein Fahrzeug als Oldtimer versichert werden kann, muss es bei einem Großteil der Versicherer mindestens 25 Jahre alt sein

Garagengold, Classic Car, Oldtimer – die Bezeichnungen für historische Fahrzeuge sind so vielfältig wie die Gründe, warum man sich einen Klassiker zulegt. Oldtimer haben für ihren Besitzer einen ganz besonderen Wert, weshalb sie richtig abgesichert werden müssen. Eine klassische Kfz-Versicherung kann dem Liebhaberfahrzeug mit all seinen Besonderheiten nicht den Versicherungsschutz bieten, den der Klassiker benötigt. Eine Oldtimer-Versicherung schützt dagegen die Exklusivität des Fahrzeugs. Hier informieren wir Dich, warum Oldtimer richtig abgesichert werden müssen und welche Tarife Versicherungen für historische Fahrzeuge anbieten.

CosmosDirekt führt derzeit keine Oldtimer-Versicherung und bietet mit diesem Artikel lediglich allgemeine Informationen hierzu an. Produktinformationen zur Autoversicherung findest Du hier.

Wichtige Fragen zur Oldtimer-Versicherung

Wert­er­mitt­lung und Scha­den­re­gu­lie­rung

Chevrolet Corvette C3 1975

Der Wert eines Oldtimers wird von vielen Faktoren beeinflusst. Bei der Wertermittlung stehen der Kaufpreis und die zu erwartende Kapital­steigerung im Vordergrund. Ein objektiver Wert lässt sich aber nur schwer ermitteln, da Angebot und Nachfrage darüber entscheiden, welchen Marktpreis ein Oldtimer hat. Zur Berechnung der Versicherung für Oldtimer bildet der aktuelle Wert die Basis. Um gepflegte Klassiker vom schrottreifen Altmetall zu unterscheiden, zählt bei der Wertbestimmung – anders als bei Neuwagen – nicht das Datum der Erstzulassung. Daher ist das wichtigste Kriterium der Erhaltungs- und Pflegezustand. Die meisten Versicherer lassen sich den Zustand durch eine Kurzbewertung durch einen öffentlich vereidigten Sachverständigen bestätigen.

Die Zustands-Noten

Note (Zustand)

Erklärung

Mögliche Mängel

1 (Makellos)
  • Keine Mängel, Gebrauchsspuren, Beschädigungen
  • Zustand entspricht Hersteller-Lieferung oder übertrifft diesen Zustand
  • Keine
2 (Gut)
  • Original oder durch fachgerechte Restaurierung wieder­hergestellt
  • Keine Mängel, aber leichte Gebrauchs­spuren sind vorhanden
  • Ausgebesserte Stein­schläge
  • Putzspuren im Lack
  • Gebrauchs­spuren an Pedalen
3 (Gebraucht)
  • Kleinere Mängel erkennbar
  • Fahrzeug ist verkehrs­sicher und kann gefahren werden
  • Kleinere Rost­stellen an nicht­tragenden Teilen
4 (Verbraucht)
  • Fahrzeug ein­geschränkt fahr­bereit
  • Instandsetzung dringend erforderlich
  • Strukturelle Rostschäden
  • Innenausstattung verschlissen
  • Motor überholungs­bedürftig
5 (Restaurierungs­bedürftig)
  • Fahrzeug ist sehr schlecht erhalten und nicht fahrbereit
  • Nicht in allen Teilen vollständig

Das Oldtimer-Gutach­ten

Es gibt zwei Oldtimer-Gutachten:

Ein Gutachten dient dazu, den Zustand, den Werterhalt sowie das Vorhandensein von Original- und entsprechenden Nachrüstteilen zu dokumentieren. Um den Wert eines Oldtimers zu ermitteln, ist eine Kurzbewertung oder ein Wertgutachten durch einen zertifizierten Sachverständigen erforderlich. Qualifizierte Experten findest Du bei bekannten Organisationen wie TÜV und Dekra, aber auch Classic Data verfügt über Sachverständige für Oldtimer.

Gutachten

Was wird ermittelt?

Wie wird geprüft?

Wo wird es verwendet?

Kurzbewertung
  • Technische Daten
  • Sichtprüfung
  • Markt­wert unter 20.000 €
Wertgutachten
  • Fahrzeug-Historie
  • Äußerer Zustand
  • Technischer Zustand
  • Eingehende Prüfung
  • An- und Verkauf
  • Markt­wert ab 20.000 €

Für eine Oldti­mer-Ver­si­che­rung sind Gutachten oft Pflicht

Auch um eine Versicherung für einen Oldtimer mit H- oder 07-Kennzeichen zu bekommen, sind solche Gutachten in der Regel verpflichtend. Es gibt drei verschiedene Werte, die versicherungsrechtlich von Belang sind:

  • Marktwert: Gegenwärtiger Wert des Oldtimers bei (möglichem) Verkauf. Grundlage sind die durchschnittlich erzielten Preise bei entsprechenden Auktionen und bei dokumentierten Verkäufen. Relevant für die Kaskoversicherung.
  • Wiederbeschaffungswert: Summe, die man aufbringen müsste, um einen gleichwertigen Ersatz für das eigene Fahrzeug zu beschaffen. Relevant für die Haftpflichtversicherung.
  • Wiederherstellungswert: Summe der gesamten Aufwendungen, die ein Eigentümer bislang in den Oldtimer investiert hat. Setzt sich zusammen aus Grundpreis und Restaurationskosten. Nur von Zusatzversicherungen abgedeckt.

Wert

Marktbeschaffungs-Wert

Wiederbeschaffungs-Wert

VersicherungsartKaskoversicherungHaftpflichtversicherung
Kaufpreis
Händleraufschlag-
Umsatzsteuer-
Restaurierungskosten--

Gerin­gere Kfz-Steuer für Oldtimer

Da Oldtimer weniger als andere Fahrzeuge genutzt werden, werden sie auch geringer besteuert als diese. Aktuell beträgt die Kfz-Steuer für Oldtimer mit H- und 07-Kennzeichen in der Versicherung 191,73 Euro pro Jahr.

Für Motorräder werden jährlich 46,02 Euro Kfz-Steuer fällig. In beiden Fällen handelt es sich um einen Pauschalbetrag. Hubraumgröße und CO2-Emissionswerte, die maßgeblich die Höhe der regulären Kfz-Steuer beeinflussen, spielen keine Rolle. Wenn du deinen Oldtimer nur wochen- oder monatsweise zulassen möchtest, bezahlst Du auch nur die anteilige Jahresprämie.

Interessant für Sammler: Bei einem 07-Kennzeichen wird die Kfz-Steuer immer nur für einen Oldtimer berechnet. Alle anderen Fahrzeuge, die auf der gleichen 07er-Nummer eingetragen sind, sind steuerfrei. Beispiel: Wer seinen Jaguar XK 150 (Bj. 1958) und seine BMW R51/3 (Bj. 1952) auf die 07 zulässt, zahlt nur für den Sportwagen Steuern, aber nicht für das Motorrad.

Worin unter­scheiden sich die Oldtimer-Versi­che­rungen?

Oldtimer-Versicherungen gibt es in den drei bekannten Formen: Neben der gesetzlich vorgeschriebenen Haftpflichtversicherung haben alle Anbieter freiwillige Teil- und Vollkaskoversicherungen im Angebot. Trotz einer geringen Schadenquote solltest Du im Fall der Fälle gut abgesichert sein. Deshalb spielt neben einem günstigen Tarif auch der Leistungsumfang der Oldtimerversicherung eine wichtige Rolle. Ein Vergleich verschiedener Anbieter lohnt sich, gerade um das richtige Preis-Leistungs-Verhältnis zu bestimmen.

Die Höhe der Jahresprämie wird in der Regel durch den Marktwert und das Alter des Fahrzeugs bestimmt. Schon die Einteilung der Altersstufen handhabt jede Oldtimer-Versicherung anders. Während manche Versicherer historische Fahrzeuge in drei verschiedene Klassen eingruppieren (beispielsweise in 20 bis 29 Jahre, 30 bis 44 Jahre, ab 45 Jahre), legen andere Versicherer vier Klassen fest, getrennt nach Baujahren: Youngtimer (Bj. 1980 bis 1984, oft mit Typenliste), Liebhaberfahrzeuge (Bj. 1970 bis 1979), Klassiker (Bj. 1956 bis 1969) und Antike Fahrzeuge und Veteranen (Bj. bis 1955). Einige Spezialversicherer für Oldtimer vergeben nur Individualtarife. Bei diesen spielen dann neben Fahrzeugalter, Marktwert oder Kennzeichen auch das Alter von Fahrer und Versicherungsnehmer eine Rolle.

Aber nicht jede Versicherung nimmt jeden Oldtimer auf. Zu den notwendigen Voraussetzungen bei den Spezialversicherern gehören in der Regel eine 07er-Nummer oder ein H-Kennzeichen sowie ein entsprechendes Gutachten mit mindestens der Zustandsnote 3.

Eine Besonderheit, die es bei normalen Tarifen nicht gibt, ist die sogenannte All Risk-/ Allgefahren-Abdeckung. Diese Zusatz-Versicherung wird für besonders gut erhaltene Oldtimer angeboten (Zustandsnote 2 oder besser). Die All-Risk-Abdeckung erweitert den Vollkasko-Schutz um weitere Schadenarten. Dabei werden zusätzlich bestimmte Betriebsschäden abgedeckt, die bei einer normalen Vollkaskoversicherung außen vor bleiben, beispielsweise wenn die Motorhaube während der Fahrt aufschlägt oder der Lack durch chemische Reaktionen (z. B. saurer Regen) beschädigt wird. Abhängig von der jeweiligen Versicherungsgesellschaft sind auch Schäden am Oldtimer mit inbegriffen, die aus einer fehlerhaften Bedienung resultieren. Ausgeschlossen bleiben in der Regel aber Schäden aufgrund von Verschleiß, Wasser- oder Ölmangel, Teilnahme an Rennen oder grober Fahrlässigkeit.

Wenn der Oldtimer länger als 18 Monate stillgelegt werden soll, erlischt in der Regel die automatische Ruheversicherung. Sinnvoll ist es dann, eine Garagenversicherung abzuschließen. Deren Leistungen sind mit der einer Teilkasko vergleichbar und decken Schäden durch Diebstahl, Brand oder Explosion ab.

Mit welchen Kosten musst Du für eine Oldtimerversicherung rechnen?

Chevrolet Corvette C3 1975

Zu den Kosten einer Oldtimer-Versicherung können keine pauschalen Aussagen getroffen werden. Für die Haftpflicht ist vor allem das Fahrzeugalter entscheidend. Im Durchschnitt ist jährlich mit 40-110 Euro zu rechnen. Die Kosten der Kaskoversicherung orientieren sich am Fahrzeugwert. In einigen Fällen ist auch die Art der Zulassung – H-Kennzeichen oder normale Zulassung – bei der Berechnung der Prämie der Versicherung entscheidend. Für die Prämie der Teilkasko wird meist der Marktwert und für die Vollkasko auch der Wiederbeschaffungswert zugrunde gelegt. Je nach Versicherer werden zusätzlich 30-70 Euro pro Jahr fällig.

Unter­ver­si­che­rung bei Deinem Oldtimer vermeiden

Gut gepflegte und restaurierte Oldtimer steigen meist kontinuierlich im Wert. Aufgrund der Wertsteigerung sollte die Versicherung regelmäßig angepasst werden. Wenn keine Anpassung vorgenommen wird, kann es zu einer Unterversicherung kommen. Im Schadensfall kann es so auch zu großen finanziellen Schäden kommen. Einige Versicherungen für H- oder 07-Kennzeichen enthalten bereits eine kostenlose Wertsteigerung von 10 %. Bei manchen Fahrzeugen übersteigt die Wertentwicklung diese 10 % bereits nach nur wenigen Jahren, weshalb Du Dein Fahrzeugwert regelmäßig mit deiner Police abgleichen sollten.

So vermeidest Du eine Unterversicherung bei Deinem Oldtimer

  • Wert des Oldtimers in der Police regelmäßig prüfen und ggf. anpassen
  • Bei Veränderungen des Zustandes Versicherungssumme anpassen
  • Mindestens alle 5 Jahre das Gutachten erneuern

Erklärvideo zur Autoversicherung

Hast Du Fragen zur Kfz-Versicherung? Wir beraten Dich gerne telefonisch oder per E-Mail.

Häufige Fragen zur Oldtimer-Versi­che­rung

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