Soll ein Umzug möglichst stressfrei ablaufen, gehört eine gute Planung zu den wichtigsten Voraussetzungen. Du hast in der Regel eine Woche Zeit, Dich beim Einwohnermeldeamt am neuen Ort umzumelden. Informiere auch Deine Versicherungen über den Umzug. Die Hausratversicherung schützt beispielsweise nur für höchstens drei Monate beide Wohnungen. Im Ratgeber findest Du weitere Hinweise und hilfreiche Umzugs-Checklisten.
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Stress gehört zum Umzug wie übervolle Bücherkisten oder unpünktliche Helfer? Von wegen! Eine gute Umzugsplanung schafft die Grundlage dafür, dass am eigentlichen Umzugstag keine Krisenstimmung aufkommt, alles heil verladen wird und sicher im neuen Zuhause ankommt. Wie viel persönliches Engagement man bei der Umzugsvorbereitung aufbringen muss, hängt an einer einfachen, aber entscheidenden Frage: Ziehe ich selbst um – oder lasse ich von einer Umzugsfirma umziehen?
Privater Umzug oder Umzugsunternehmen?
Beim privaten Umzug heißt die Devise: Selbst ist die Frau oder der Mann – und die Freunde, die beim Umzug helfen. Seine Sachen ganz allein verpacken, in den Transporter tragen, zur neuen Wohnung fahren und dort wieder ausladen – das schafft man nur, wenn man sehr spartanisch lebt. Der Hausrat einer vierköpfigen Familie lässt sich so aber kaum bewegen. Jede Hand zählt, und je mehr Helfer anpacken, desto schneller gelingt der Umzug. Und wenn man eine angemessene Versorgung der fleißigen Helfer gewährleistet, meistern die auch noch beim x-ten Gang in den vierten Stock eines Altbaus kraftvoll alle Stufen. Beim privaten Kistenschleppen haben sich zwei Methoden bewährt: Die Helfer bilden eine Kette und reichen die Kartons weiter oder jeder Helfer trägt eine Kiste.
Wer die Freunde schonen und die Organisation des Umzugs lieber abgeben möchte, beauftragt eine Spedition. Das kostet mehr als ein privater Umzug. Doch die Vorteile sprechen für eine professionelle Unterstützung: Am Tag des Umzugs rücken genügend starke Möbelpacker an, die schnell, sicher und ausdauernd das Hab und Gut tragen können. Zudem ist der Hausrat während des Einladens, Transports sowie Ausladens versichert. Da es zwischen den Speditionen große Preisunterschiede gibt, sollte man sich am besten drei bis vier Angebote einholen. Dies sollte natürlich rechtzeitig erfolgen, damit der Umzug auch zum Wunschtermin stattfinden kann.
Fahrzeug in der richtigen Größe organisieren
Das Fahrzeug transportiert den Hausrat von A nach B, möglichst schnell und möglichst sicher. Ein wichtiges Kriterium ist dabei die Ladekapazität. Der Idealfall: Alle Kartons, Möbel, Sportgeräte und Fahrräder passen auf einmal auf die Ladefläche. Doch je mehr Hausrat transportiert werden muss, desto größer muss demzufolge auch der Transporter sein. Irgendwann setzt die Führerscheinklasse der Ladekapazität aber einen Schlusspunkt. Wer einen Umzug privat organisiert, findet im Freundes- und Bekanntenkreis vielleicht jemanden mit einer Fahrerlaubnis für schwerere Transporter oder kleine Lkws. Denn mehrfach zu fahren kostet nicht nur Sprit, sondern auch Zeit und Nerven der Umzugshelfer, die immer wieder tatenlos warten müssen.
Ausreichend Umzugskartons besorgen
Bei den Umzugskartons zu sparen heißt am falschen Ende zu sparen. Im Idealfall nimmst Du professionelle Umzugsboxen. Sie sind stabil und können auch in mehreren Etagen übereinandergestapelt werden, ohne dass eine Ecke eindrückt. Sie sind geeignet für Bücher und ähnlich schwere Gegenstände. Auch wenn Du ohne Unternehmen umziehst, kannst Du von vielen Speditionen solche Kartons erwerben. Da sie sehr strapazierfähig sind, überstehen sie sogar zwei bis drei Umzüge unbeschadet. Das bedeutet: Du kannst die Kartons nach dem Umzug mit relativ wenig Wertverlust weiterverkaufen. Oder Du kaufst selbst solche gebrauchten Kartons über Kleinanzeigen in Deiner Heimatgegend.
Umzugskartons gibt es in zwei Größen: M für Bücher und kleinere Gegenstände, L für Kleidung und große, aber leichtere Sachen. Sie werden vor dem Gebrauch zusammengefaltet. Umzugsunternehmen bieten auch Spezialkartons an, zum Beispiel Kleiderboxen mit eingehängter Kleiderstange oder spezielle Geschirrboxen. Während verstärkte Umzugskartons nur von Speditionen vertrieben werden, erhältst Du etwas dünnere Boxen auch in Bau- und Möbelmärkten. In diese lassen sich gut Kleidung und ähnliche Dinge hineinpacken. Allerdings gibt es kein Standardmaß für Umzugskartons. Daher solltest Du nicht zu viele Boxen von unterschiedlichen Herstellern verwenden. Du kannst die Kartons ansonsten nur schlecht im Transporter kompakt stapeln.
Beim Packen der Umzugskartons achte darauf, dass schwere Dinge wie Bücher auf den Boden gehören. Darauf legst Du dann leichtere Gegenstände. Verteile schwere und leichte Gegenstände gleichmäßig auf die Kisten, damit diese ungefähr gleich schwer sind. Insgesamt sollte das Gewicht des Kartons maximal bei 15 bis 20 Kilogramm liegen. Deine Umzugshelfer werden es Dir danken. Die Griffe lässt Du frei, damit man die Box ordentlich tragen kann. Beschrifte alle Kartons mit Hinweisen auf die wichtigsten Inhalte und notiere auch den Raum, wo die Dinge später auszuräumen sind. Dann findest Du das Geschirr auch nach dem Umzug in der neuen Küche wieder – und nicht im Keller, drei Stockwerke tiefer.
Gibt's Sonderurlaub für den Umzug?
Für einen privaten Umzug bekommst Du in der Regel keinen bezahlten Sonderurlaub. Hat der Wohnortwechsel betriebliche Gründe, sieht das allerdings anders aus. Wird der Arbeitnehmer an einen anderen Ort versetzt, hat er einen gesetzlichen Anspruch auf Sonderurlaub. Gegebenenfalls gibt es auch gesonderte Regelungen im Arbeitsvertrag oder in den Betriebsvereinbarungen. Gewährt der Arbeitgeber keinen Sonderurlaub, kann der Arbeitnehmer für den Umzug reguläre Urlaubstage beantragen. Je nach Branche und Unternehmen musst Du Deinen Arbeitgeber mit längerem Vorlauf über den Umzugstermin informieren, damit Deine Urlaubstage auch gewährt werden können.
Transport- und Umzugsversicherungen
Wer mittels einer Spedition umzieht, hat Anspruch auf eine gesetzliche Haftung des Unternehmens, falls etwas kaputtgeht. Die Haftung ist allerdings auf 620 Euro pro Kubikmeter begrenzt. Bei 30 Kubikmetern Ladevolumen (etwa im Falle eines kleinen Lkws bis 7,5 Tonnen) entspricht das lediglich 18.600 Euro. Zudem zahlt die Versicherung ausschließlich den Zeitwert, und nur für Dinge, welche die Spedition selbst verpackt hat. Hast Du selbst die Umzugskartons gepackt, sind nur die Möbel versichert. Falls der Wert Deines Hausrats die Versicherungssumme übersteigt oder wenn Du auch die teure Elektronik in den Kartons schützen möchtest, hast Du die Möglichkeit, eine zusätzliche Transportversicherung abzuschließen.
Beim privaten Umzug haftet zunächst derjenige, der umzieht
Bei privaten Umzügen steht in der Regel der Umziehende für Schäden ein, die seine Helfer verursachen. Du musst nämlich laut Rechtsprechung nicht für sogenannte Gefälligkeitsschäden haften. Man spricht von einer stillschweigenden Haftungsbeschränkung. Und um eine solche handelt es sich, wenn Freunde oder Bekannte am Samstagmorgen beim Umzug helfen und dabei aus Versehen einen Karton mit antiken Vasen fallen lassen oder der teure LCD-Fernseher die Treppe hinunterrumpelt. Die Haftungsbeschränkung gilt allerdings nur bei Fahrlässigkeit. Macht der Umzugshelfer vorsätzlich etwas kaputt, zum Beispiel, um dem Vermieter des Umziehenden eins auszuwischen, haftet er selbst für den entstandenen Schaden.
Umziehen mit Kind
Kinder brauchen Unterstützung, um mit dem Verlust der vertrauten Umgebung fertigzuwerden. Bereite Dein Kind möglichst früh auf den Umzug vor und besichtige nach Möglichkeit schon im Vorfeld gemeinsam das neue Heim. Das mindert die Angst vor dem Neuen. Bei größeren Kindern hat es sich bewährt, sie bei der Gestaltung ihres neuen Zimmers einzubeziehen. Auch das Verpacken ihrer Spielsachen sollten sie selbst übernehmen. Kleinere Kinder sollten am Umzugstag nicht dabei sein, größere können durchaus beim Tragen leichter Sachen helfen.
Wohnungsübergabe nur mit Protokoll
Bei Mietern steht nach dem Umzug ins Haus oder die neue Wohnung noch ein Pflichttermin an: die Wohnungsübergabe des alten Wohnraums. Vermieter und Mieter treffen sich, um den Zustand der Wohnung festzustellen. Konflikte sind vorprogrammiert; geht es doch um die Frage, welche Schäden durch normale Abnutzung entstanden sind (dann muss der Vermieter aufkommen) und welche nicht (dann zahlt der Mieter). Alle Beschädigungen sollten unbedingt in einem Übergabeprotokoll festgehalten werden, so auch die jeweiligen Zuständigkeiten. Die Zählerstände (Strom, Wasser, Gas) werden gleichfalls notiert. Vor der Übergabe muss der Mieter die Wohnung besenrein säubern: Alle Räume werden gefegt oder gesaugt, Küche und Bad geputzt.
Mit unserem Umzugsratgeber ziehst Du ohne Stress um
Damit der Umzug reibungslos über die Bühne geht, hilft eine gute Planung. Organisiere rechtzeitig Deine Helfer oder beauftrage eine Spedition, wenn Du nicht alles selbst machen willst. Auch mit dem Packen kann man nicht früh genug anfangen. Nach dem Umzug stehen weitere Termine an: So hast Du in der Regel eine Woche Zeit, Dich beim Einwohnermeldeamt am neuen Ort umzumelden. Vergiss nicht, Deine Versicherungen über den Umzug zu informieren. Die Hausratversicherung schützt für höchstens 3 Monate beide Wohnungen. Da die Größe sowie die Lage der neuen Wohnung auch Einfluss auf die Berechnung verschiedener Versicherungsprämien haben, passt der Versicherer zum Umzugstermin in der Regel auch die betreffenden Beiträge an.
Erklärvideo: Welchen Schutz bietet eine Hausratversicherung?
