Das Bild zeigt ein lachendes Mädchen, das eine feste Zahnspange trägt.

Zahnspangen bei Kindern

Lohnt sich eine Zahnzusatzversicherung?

Die Wichtigsten Infos zur Zahnspangenversicherung für Kinder

  • Kieferorthopädische Indikationsgruppen (KIG): Die KIG-Stufen der Kieferorthopädie zeigen den Grad der Zahn- oder Kieferfehlstellung an. Zahnärzte und Kieferorthopäden können je nach medizinischer Notwendigkeit den Behandlungsgrund in fünf KIG-Stufen einteilen.
  • Zahnspangen: Neben den Brackets als eine der bekanntesten Zahnspangen, können für die kieferorthopädische Behandlung von Kindern auch herausnehmbare Zahnspangen, Außenspangen oder Zahnschienen infrage kommen.
  • Kosten: Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für Zahnspangen bei Kindern nur bei Behandlungen der KIG-Stufen 3-5. Aber auch leichtere Fehlstellungen sollten behandelt werden, um spätere Folgen zu vermeiden. Dabei können auf Eltern Kosten von mehreren Hundert oder Tausend Euro für die Zahnspangen der Kleinen zukommen.
  • Zahnzusatzversicherung für Kinder: Neben der Übernahme der Kosten – beispielsweise für Zahnersatz oder Zahnreinigung – übernehmen Versicherungen meist auch Leistungen für Behandlungen aus der Kieferorthopädie (Zahnspangen) für Kinder.

Jedes zweite Kind zwischen sieben und 18 Jahren benötigt eine Zahnspange.1 Die Krankenkasse übernimmt dabei jedoch nur medizinisch notwendige Behandlungen. Doch was passiert, wenn Dein Kind eine leichte Zahnfehlstellung hat, die dadurch nicht behandelt wird? Bereits geringe Fehlstellungen der Zähne oder des Kiefers können nach der Wachstumsphase beispielsweise Kopf- oder Nackenschmerzen verursachen. Um es gar nicht erst so weit kommen zu lassen, sollten daher auch diese leichten Zahnfehlstellungen bestenfalls im Kindesalter in Angriff genommen werden. Damit Du nicht auf den Kosten sitzen zu bleibst, können Zahnspangenversicherungen, also Zahnzusatzversicherungen für Zahnspangen bei Kindern, abgeschlossen werden.

In diesem Ratgeber erhältst Du Infos zur Versicherung für kieferorthopädische Behandlungen bei Kindern.

Welche Zahnspangen für Kinder gibt es?

Bei einer festen Zahnspange werden sog. Brackets auf jeden einzelnen Zahn geklebt. Durch die Brackets verläuft ein Draht, der die einzelnen Zähne in die richtige Form bringen soll. Feste Zahnspangen kommen meist bei stark ausgeprägten Fehlstellungen zum Einsatz. Die Brackets werden hauptsächlich an der Außenseite der Zähne angebracht. Es gibt jedoch auch Verfahren, bei denen die Brackets von außen nicht sichtbar an der Innenseite der Zähne befestigt werden (sog. Incognito-Lingualtechnik).

Lose Zahnspangen bestehen aus einem Mittelteil aus Kunststoff und einer Klammer. Daran sind Drähte befestigt, die eng an den Zähnen liegen. Durch das richtige Einstellen der Klammer können Ober- oder Unterkiefer entsprechend in die richtige Stellung gebracht werden. Diese Art von Spange kommt insbesondere bei sich im Wachstum befindlichen Kiefern zum Einsatz. Meist können Kinder und Jugendliche die Farbe des Mittelteils selbst auswählen.

Die Außenspange besteht aus einem Außengestell, das mit Hilfe von Gummibändern am Kopf oder Nacken des Patienten gestützt wird. Sie kommt häufig zum Einsatz, wenn Backenzähne in die richtige Position gebracht werden müssen.

Bei der Aligner-Technik erhält der Patient durchsichtige Zahnschienen, mit denen leichte Korrekturen vorgenommen werden können. Während der Behandlungsphase erhält man mehrere verschiedene Zahnschienen, die den betreffenden Zahn oder die betreffenden Zähne nach und nach in die richtige Position bringen. Sie können auch in der Phase der Stabilisierung nach einer kieferorthopädischen Behandlung – anstelle eines Retainers – zum Einsatz kommen

Übernimmt die Krankenkasse Zahnspangen für Kinder?

Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) übernimmt die Kosten für die Zahnspange von Kindern nur, wenn ausgeprägte bis extrem stark ausgeprägte Zahn- und Kieferfehlstellungen vorliegen und die kieferorthopädische Behandlung mit einer Zahnspange medizinisch notwendig ist.

Wir haben eine Übersicht zusammengestellt, in der Du direkt sehen kannst, wann die Kosten für Zahnspangen bei Kindern von der Krankenkasse übernommen werden. Der Zahnarzt oder Kieferorthopäde nimmt die Einteilung der Fehlstellungen in sog. kieferorthopädische Indikationsgruppen (KIG) vor.

Kieferorthopädische Indikationsgruppen (KIG)

Übernahme durch Krankenkasse bei Kindern

Kieferorthopädische Indikationsgruppen (KIG)

1 (Leichte Fehlstellung)

1 (Leichte Fehlstellung)

X

2 (Fehlstellung)

2 (Fehlstellung)

X

3 (Ausgeprägte Fehlstellung)

3 (Ausgeprägte Fehlstellung)

4 (Stark ausgeprägte Fehlstellung)

4 (Stark ausgeprägte Fehlstellung)

5 (Extrem stark ausgeprägte Fehlstellung)

5 (Extrem stark ausgeprägte Fehlstellung)

Weist Dein Kind Zahnfehlstellungen der Indikationsgruppen 3-5 auf, werden die Kosten von der GKV übernommen.

  • Beim ersten Kind werden 80 % der Kosten sofort, die restlichen 20 % nach erfolgreich abgeschlossener Behandlung erstattet
  • Bei weiteren Kindern werden 90 % der Kosten sofort, die restlichen 10 % nach erfolgreich abgeschlossener Behandlung erstattet

Werden Behandlungsmethoden in Anspruch genommen, die über die von der Krankenkasse angebotenen Leistungen hinausgehen, müssen Eltern die Mehrkosten dafür selbst tragen. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn statt normalen Brackets die durchsichtige Variante der festen Zahnspange gewünscht ist.

Du willst wissen, wofür sich eine Zahnzusatzversicherung für Kinder noch lohnt, außer für die kieferorthopädische Behandlung mit Zahnspangen? Erfahre mehr darüber in unserem Ratgeber.

Was kosten Zahnspangen für Kinder?

Wenn Dein Kind nur eine leichte Zahnfehlstellung hat (KIG-Stufe 1 oder 2), gilt die Korrektur der Zähne als medizinisch nicht notwendig und die Kosten für eine Zahnspange werden nicht übernommen. Dennoch kann eine Korrektur bereits im Kindesalter sinnvoll sein, da sich Zahnfehlstellungen auch später noch gesundheitlich auswirken können:

  • Kopf- und Nackenschmerzen durch einen falschen Biss
  • Sprechfehler, wie z. B. lispeln
  • Zu eng stehende oder überlappende Zähne können Karies und Parodontose begünstigen
  • Falsches Abbeißen und Kauen kann zu Magenbeschwerden führen

Aus diesem Grund ist eine Zahnzusatzversicherung für Kinder sinnvoll, die auch die kieferorthopädischen Behandlungen mit Zahnspangen übernimmt. Ohne die entsprechende Versicherung können hohe Kosten von mehreren Hundert oder sogar Tausend Euro auf die Eltern zukommen – abhängig von Behandlungsart und -dauer.

Art der Zahnspange

Kosten

Feste Zahnspange (Brackets)

Zwischen 2.500 und 15.000 Euro

Lose Zahnspange

ab ca. 500 Euro pro Kiefer

Außenspangen

ca. 2.000-5.000 Euro

Aligner-Verfahren

ca. 3.500-9.000 Euro

Du fragst Dich, wie hoch die Kosten für eine Zusatzversicherung im Vergleich dazu sind? Dann informiere Dich in unserem Ratgeber!

Achte darauf, die zusätzliche Zahnversicherung für Dich oder Dein Kind rechtzeitig abzuschließen. Die meisten Tarife haben eine Wartezeit von mehreren Monaten. Das heißt, erst nach Ablauf der Wartezeit kannst Du die Leistungen der Zusatzversicherung in Anspruch nehmen.

Alles zur Zahnzusatzversicherung für kieferorthopädische Behandlungen von Erwachsenen und Kindern kannst Du in unserem Ratgeber nachlesen.

Fazit: Ist eine Zahnspangenversicherung für Kinder sinnvoll?

Nicht alle Zahn- und Kieferfehlstellungen werden von der Krankenkasse übernommen. Wenn Eltern selbst für die Behandlung ihres Kindes beim Kieferorthopäden aufkommen müssen, kann dies schnell teuer werden. Um sich gegen Kosten von mehreren Hundert oder sogar Tausend Euro abzusichern, kann eine Versicherung für kieferorthopädische Behandlungen bei Kindern abgeschlossen werden.

Eine Zahnspangenversicherung wird meist als Zahnzusatzversicherung für Kinder angeboten, die auch Leistungen der Kieferorthopädie umfasst.

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    https://www.vdek.com/magazin/ausgaben/2020-03-corona-schutzschirme/kieferorthopaedische-behandlung-zeit-statt-zahnspange.html

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