216.000 Schäden an kaskoversicherten Autos und Kosten in Höhe von 64 Millionen Euro – das ist die Marder-Bilanz der Autoversicherer für das Jahr 2014. Wer sein Auto teil- oder vollkaskoversichert hat, ist gegen den finanziellen Schaden durch Marderbisse geschützt.
Der Motorraum: Eine Wellness-Oase für den Marder
Der Motorraum eines Pkw ist für den Marder eine Erholungsstätte. In seinem persönlichen Spa ist es warm und verwinkelt, man kann bequem von unten einsteigen, mit unbekannten Dingen spielen und es sich zwischen Motorteilen gemütlich machen. Zugleich bietet der Motorraum Schutz vor Fressfeinden und hat Winkel und Ecken für die eigene Speisekammer. Eigentlich verständlich, warum Steinmarder diese Umgebung lieben.
Verschiedene Standorte sind das Problem
Nun haben aber Autos die Eigenschaft, dass sie bewegt werden. Man fährt morgens zur Arbeit und abends wieder zurück. In diesem Fall hat ein Auto zwei Standorte, die mehrere Kilometer auseinander liegen. Biologen haben zudem festgestellt, dass die Marderpopulation stetig ansteigt. Vor 60 Jahren noch war das kleine, katzenartige Raubtier fast ausgestorben. Inzwischen hat sich der Bestand aber erholt und auch die Scheu vor Großstädten verloren. Es ist daher wahrscheinlich, dass sowohl am Heimatort als auch am Arbeitsort Populationen von Mardern existieren, die ihr Revier abstecken.
Ein Beispiel: Marder Hugo hat die Familienkutsche daheim für sich entdeckt und verbringt die Nächte geschützt im warmen Motorraum. Da hier sein Revier ist, hat er es bereits durch Drüsensekrete, Urin oder Kot markiert. Nun steht das Auto plötzlich in einer anderen Region, wo Marder Erwin auf die warme Rückzugsstätte aufmerksam wird. Kaum nähert er sich aber seinem zukünftigen Wohnzimmer, als es ihm über die sensible Nase aufgeht: Ein Konkurrent war hier.
Wenn der Marder Gummi mordet
Die Frustrationstoleranz eines Steinmarders ist praktisch gleich Null. Was soll er auch machen, wenn er den Konkurrenten riecht und spürt, aber nicht sieht? Im Gegensatz zum Menschen greift Marder Erwin nun zur Selbstjustiz. Er beginnt in seiner Wut über den fremden Eindringling in „seiner“ behaglichen Höhle zu wüten. Die Aggression richtet sich vor allem gegen Teile aus Gummi und Kunststoff. Es ist nicht so, dass der Marder den Geruch und Geschmack dieser Teile liebt und deshalb herzhaft hineinbeißt. Das ist ein weit verbreiteter Mythos. Er kommt aber gegen Metallteile mit seinen Zähnen nicht an und zieht daher das nachgiebige Material vor, um seinen Frust abzulassen. Dabei markiert er gleichzeitig das Revier, um Marder Hugo mitzuteilen, dass der sich gefälligst zu trollen habe.
Bisse eines Marders sind oft schwer zu entdecken
Im Motorraum eines Autos sind zahlreiche Kabel und Schläuche aus flexiblen Materialien. Vor allem Fahrzeugteile aus Gummi und weichem Kunststoff sind von den Attacken der Marder betroffen. Dazu gehören:
- Schläuche für Kühlwasser und Scheibenwischwasser
- Stromkabel
- Zündkabel
- Dämmmatten
- Faltenbälge für Antrieb und Lenkung
- alle Kunststoffschläuche
Oft sind die Bisse eines Marders schwer zu entdecken, und noch öfter merkt man es erst, wenn es zu spät ist. Folgeschäden sind das Stichwort, denn eine mit der Zeit undicht werdende Leitung fällt erst auf, wenn sie ihre Funktion nicht mehr erfüllt.
Ein regelmäßiger Blick in den Motorraum ist zu empfehlen
Das Gefährliche an Marderschäden ist also, dass sie oft schleichend kommen. In wenigen Fällen kann der Marder ein Auto komplett lahmlegen, in den meisten Fällen aber treten Schäden erst auf, wenn ein Bauteil nach der Attacke den Dienst während des Betriebs versagt. Es schadet daher nicht, im Frühling und Sommer öfter einen Blick in den Motorraum zu werfen, sofern nicht alle Teile dem Blick durch Abdeckungen entzogen sind.
Sind Folgeschäden versichert?
In vielen Tarifen sind allerdings Folgeschäden ausgeschlossen. Wenn der Marder also die Kühlschläuche angreift, die Kühlflüssigkeit ausläuft und trotz überhöhter Temperaturanzeige weiter mit dem Fahrzeug gefahren wird, ist ein daraus resultierender Motorschaden nicht versichert. Im Comfort-Schutz von CosmosDirekt sind auch die Folgeschäden versichert. Wer sein Auto oft im Freien stehen hat, sollte sich die Leistungen seiner Versicherung bei Marderschäden genau ansehen. Die Schadenhöhe bei einem Marderschaden kann schnell mehrere Hundert Euro erreichen. Der höhere Tarif zahlt sich bei Folgeschäden in der Regel immer aus.
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