
Qualität garantiert: Unsere Inhalte durchlaufen mehrere Qualitätschecks und werden nicht von einer KI erstellt.
Mehr erfahren
Mehr als 750 Wildunfälle täglich
Laut dem GDV haben die deutschen Autoversicherer im Jahr 2023 für rund 280.000 Wildunfälle mehr als 1 Milliarde Euro gezahlt – das sind fast drei Millionen Euro pro Tag.
Täglich stoßen mehr als 750 Wildtiere mit kaskoversicherten Pkws in Deutschland zusammen. Dabei entstanden Schäden, die zusammen über 1 Milliarde Euro gekostet haben, also pro Unfall in etwa 3.850 Euro (2022: 3.600 Euro). Im Jahr 2022 betrug der Gesamtschaden noch 950 Millionen Euro.

Wann und wo kann ein Wildunfall passieren?
Zunächst sollte man sich fragen, warum Wildtiere als scheue Wald- und Feldbewohner befahrene Straßen überqueren. Die Tiere brauchen Nahrung und suchen Deckung vor ihren Fressfeinden und dem Menschen. Gerade Rehe und Wildschweine weiten daher ihr Revier aus und bewegen sich bei der Suche nach Essbarem in einem größeren Umkreis. Es ist daher wahrscheinlich, dass sie sich zu einem gewissen Zeitpunkt in der Nähe einer Fahrbahn aufhalten und diese überqueren müssen.
Das Unfallrisiko ist von April bis Mai sowie Oktober bis Dezember besonders hoch. Die meisten Unfälle ereignen sich während der Woche, wenn der Berufsverkehr auf den Straßen unterwegs ist. Während tagsüber ein geringes Risiko besteht, steigt es ab 17 Uhr, beziehungsweise bei Dämmerungsbeginn, signifikant an. Die Höhepunkte der Wildunfälle werden nachts bis 0 Uhr sowie in den frühen Morgenstunden zwischen 5 und 8 Uhr gemessen. Orte für Wildunfälle sind meist Bundes- und Landstraßen, wo ein fließender Übergang von Feld und Wald zum Asphalt gegeben ist. Wenn es sich zusätzlich noch um wenig befahrene Straßen handelt, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass Wildtiere die Fahrbahn überqueren. Häufig sind diese Strecken auch mit einem Schild "Warnung vor Wildwechsel" ausgestattet.
Wie kannst Du einen Wildunfall vermeiden?
Wenn Du Wildtiere auf oder neben der Straße siehst, solltest Du abbremsen, Dein Fernlicht ausschalten und Hupen, um einen Wildunfall zu vermeiden. Vorausschauendes Verhalten des Autofahrers ist besonders wichtig. Ist die Kollision unvermeidbar, musst Du das Lenkrad festhalten und stark bremsen – niemals ein Ausweichmanöver einleiten.
Wenn Du Wild bei Tageslicht auf der Straße vor Dir entdeckst, fällt es meist leichter, eine kontrollierte Bremsung des Autos einzuleiten. Das starke Abbremsen solltest Du allerdings nur dann vornehmen, wenn dicht hinter Dir kein anderes Fahrzeug fährt und Du den Abstand zum Wildtier gut einschätzen kannst. Achte daher stets auf ausreichenden Abstand zum Vordermann, falls Du in einer Fahrzeug-Kolonne unterwegs bist. Unsere Grafik zeigt Dir, bei welchem Tempo Du vor einem Tier noch abbremsen kannst, wenn es im Abstand von 60 Metern vor Dir auf die Fahrbahn springt:

Ist der Unfall unvermeidbar oder taucht das Wildtier unvermittelt bei Nacht im Scheinwerferlicht auf, dann solltest Du niemals ausweichen. Halte das Lenkrad fest, bleibe auf der Straße und in Deiner Fahrspur. Blende sofort ab, hupe und bremse stark ab, aber fahre kein Ausweichmanöver. Das Risiko beim Ausweichen ist immens hoch, auf die andere Fahrbahnseite mit Gegenverkehr zu kommen und so die Chance eines schweren Unfalls mit Personenschäden zu erhöhen. Wildunfälle mit Rehen, Wildschweinen oder Hasen können auch entstehen, wenn Du sicher bist, dass das Tier das Fahrzeug kommen sieht oder sich von der Fahrbahn entfernt hat. Die Tiere sind oftmals in Gruppen unterwegs und können die Geschwindigkeit Deines Autos nicht einschätzen.
Wie verhältst Du Dich nach einem Wildunfall richtig?
Wurde ein Wildtier von Dir angefahren, solltest Du versuchen, einen kühlen Kopf zu bewahren und folgende Schritte zu beachten:
- Unfallstelle sichern: Warnblinklicht einschalten, Warnweste anziehen und Warndreieck aufstellen.
- Polizei informieren.
- Ein verletztes oder getötetes Tier nicht anfassen. Verletzte Tiere können Tollwut haben, in Panik geraten und in ihrer Aggressivität auch Dich verletzen. Das Bergen des Tieres ist Aufgabe des Försters.
- Fotos vom Unfallort, vom Tier und vom Fahrzeug machen. Das ist hilfreich für eine schnelle Schadenbearbeitung.
- Eine Wildunfallbescheinigung von Polizei oder Förster ausstellen lassen.
- Deine Versicherung anrufen und die Wildunfallbescheinigung bei Deiner Versicherung einreichen.
Ist ein Wildunfall meldepflichtig?
Verlässt Du den Unfallort bei einem Wildunfall, ist dies keine Fahrerflucht – aber ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Der Zusammenstoß mit Wildtieren muss daher stets umgehend der Polizei gemeldet werden. In elf Bundesländern besteht eine zusätzliche Meldepflicht aufgrund der Landesjagdgesetze.
Sollte man unerwartet in Panik verfallen und den Unfallort verlassen, hat man die Möglichkeit, den Wildunfall nachträglich zu melden. Da hier keine mutwillige Entscheidung getroffen wurde, drohen seitens der Polizei keine rechtlichen Konsequenzen. Der Verstoß gegen Tierschutzgesetz oder Landesjagdgesetz kann allerdings dennoch geprüft werden. Hat man seinen Wildunfall gar nicht gemeldet, so zieht dies nicht nur Geld- oder gar Freiheitsstrafen mit sich – auch die Versicherung kommt für den Schaden am Fahrzeug nicht mehr auf.
Welche Versicherung zahlt bei Wildunfällen?
Ein Wildunfall ist durch die Teilkaskoversicherung abgesichert. Der Wildunfall muss aber nachgewiesen werden. Normalerweise reicht dafür die Wildunfallbescheinigung des Jägers. Aber auch andere Beweisdokumente (Fotos, Zeugenaussagen, Unfallbericht der Polizei) sind sinnvoll, um den Unfallhergang belegen zu können. Ohne Nachweis zahlt bei einem Wildunfall nur die Vollkaskoversicherung.
Wann leistet die Teilkasko bei Wildunfällen?
Die Teilkasko kommt für Schäden am eigenen Auto auf, die unverschuldet zustande kommen. Hierzu zählen auch Kollisionen mit Haarwild wie Rehen oder Wildschweinen. Damit die Teilkasko bei einem Wildunfall leistet, muss der Unfall mit einem lebendigen Wildtier passiert und das Fahrzeug in Bewegung gewesen sein. Der Versicherungsschutz gilt oftmals nur für Haarwild und schließt andere Tiere, wie zum Beispiel Schafe, Kühe oder Hunde bei Zusammenprall aus.
Welche Tiere gelten für die Versicherung als Haarwild?
Für die Teilkasko gelten unter anderem die folgenden Wildtiere als Haarwild:
- Rehe
- Hirsche
- Wildschweine
- Füchse
- Luchse
- Marder
- Hasen
- Kaninchen
- Dachse
- Murmeltiere
- Elche
- Rentiere
Wann leistet die Vollkasko bei Wildunfällen?
Die Vollkasko leistet bei Wildunfällen für alle Schäden am eigenen Fahrzeug, auch für selbstverschuldete Schäden durch Ausweich- oder Bremsmanöver, wie das Anstoßen gegen einen Leitpfosten oder Baum. Im Gegensatz zur Teilkasko ist bei der Vollkasko kein Nachweis über den Zusammenstoß mit einem Tier nötig (Wildunfallbescheinigung), da die Vollkasko Schäden unabhängig von der Schuldfrage absichert.
Erklärvideo: Vergleich Vollkasko und Teilkasko

Fazit: Das solltest Du bei einem Wildunfall tun
Bei rund 280.000 Wildunfällen pro Jahr ist neben einer vorausschauenden Fahrweise in Wildwechsel-Gebieten auch das richtige Verhalten bei Wild auf der Straße ausschlaggebend für die Schwere eines Wildunfalls:
- Fahre vor allem bei schlechten Sichtverhältnissen aufmerksam und langsam.
- Leite keinesfalls ein Ausweichmanöver ein.
- Im Ernstfall: Bleibe am Unfallort und melde den Wildschaden.
Falls es doch zum Wildunfall mit Schäden kommt, hilft Dir CosmosDirekt schnell und zuverlässig mit Teil- und Vollkaskoleistungen weiter.
Hast Du Fragen zur Kfz-Versicherung? Wir beraten Dich gerne telefonisch oder per E-Mail.
Artikel teilen
Diese Ratgeber könnten Dich auch interessieren
-
1
Auszeichnung „Beliebtester Kfz-Versicherer“, 1. Platz Gesamturteil Kundenzufriedenheit, Studie „Kundenbefragung Kfz-Versicherer 2025“ des Deutschen Instituts für Service-Qualität GmbH & Co. KG (DISQ), 38 Filial- und Direktversicherer in der Einzelauswertung. www.disq.de, August 2025
Zurück zum Text -
2
Mögliche Beitragsersparnis im Wettbewerbsvergleich von CosmosDirekt mit ausgewählten Anbietern (Direktversicherer und klassische Versicherer) im folgenden Beispielfall: Beitragsvergleich für: VW Passat Variant 1.5 TSI (HSN: 0603, TSN: CIA), eigenfinanziert, Erstzulassung: 17.03.2025, Erwerb: 17.03.2025, Zulassung in Reutlingen (PLZ: 72764), Fahrleistung: 5.000 km/Jahr, Nutzung: ausschließlich privat, Halter: VN, Fahrer: VN (geb. 01.01.1985, Führerscheinerwerb in 2003) und sonstige Fahrer (23 Jahre), Angestellter, kein Wohneigentum, Abstellplatz: Straße, SF-Klasse KH/VK: SF20/SF20, Selbstbeteiligung VK/TK: 300/150 €, keine Vorschäden, vorher zwei Jahre bei einer anderen Versicherung versichert, Zahlweise: jährlich Bankeinzug, freie Werkstattwahl, Versicherungsbeginn: 17.03.2025.
Die Beiträge für das beschriebene Beispiel sind: LVM 768,20 €, Gothaer Privat 758,57 €, Allianz Direct 702,43 €, HUK24 Basis 642,21 €, CosmosDirekt Basis 408,04 €
Quelle Werte:
Zurück zum Text
NAFI-Kfz-Kalkulator, Version 29.03; Stand: 17.03.2025, : Webseite des Versicherers am 17.03.2025. Vergleich von Kfz-Haftpflichttarifen und Vollkaskodeckung (mit Selbstbeteiligung 300/150 €) freie Werkstattwahl, die sich in weiteren einzelnen Leistungsmerkmalen unterscheiden können. LVM und Gothaer sind mit ihren Tarifen als klassische Versicherer vertreten.