Saisonkennzeichen für Motorräder: Das Wichtigste in Kürze
So lange ist das Saisonkennzeichen fürs Motorrad gültig
Als Halter eines Motorrads wählst Du, von wann bis wann das Saisonkennzeichen für Dein Motorrad gültig ist. Es gibt keine Vorgaben, in welchen Monaten das Saisonkennzeichen für Motorräder möglich ist. Du musst aber beim Motorrad-Saisonkennzeichen diese Punkte beachten:
- Saisonkennzeichen beginnen am 1. Tag des Start-Monats und enden am letzten Tag des End-Monats. In der Monatsmitte zu starten oder zu enden ist nicht möglich.
- Der mögliche Saison-Zeitraum liegt zwischen 2 und 11 Monaten.
- Innerhalb dieses Zeitraums ist keine Unterbrechung möglich.
Beispiel: Zeitraum Februar bis März und für Mai bis Oktober ist nicht möglich. - Möchtest Du Dein Saisonkennzeichen für das Motorrad kündigen, musst Du andere Fristen als bei einem ganzjährigen Kennzeichen beachten. Die Kündigungsfrist bei Saisonkennzeichen ist in der Regel 1 Monat zum Beginn der nächsten Saison.
- Das Verkürzen oder Verlängern Deines Saisonzeitraums ist nur mit Beantragung eines neuen Saisonkennzeichens möglich.
Wann ein Saisonkennzeichen für Motorräder sinnvoll ist
Du stellst Dir als Biker die Frage, ob ein Saisonkennzeichen oder ein Ganzjahreskennzeichen für Dein Motorrad die bessere Wahl ist? Die Antwort auf die Frage ist so individuell wie Dein Fahrverhalten. Für Fahrer, die nur in den Sommermonaten mit dem Motorrad unterwegs sind, kann ein Saisonkennzeichen eine gute Wahl sein. Beziehe bei der Entscheidung die Vor- und Nachteile eines Saisonkennzeichens mit ein.
Vorteile Saisonkennzeichen für Motorräder
Du überlegst, ob für Dein Motorrad ein Saisonkennzeichen die richtige Wahl ist? Für ein Saisonkennzeichen sprechen folgende Punkte:
- Du sparst Geld: Du zahlst Kfz-Versicherung und Kfz-Steuer nur für die Monate, in denen Du das Motorrad angemeldet hast (z. B. März bis Oktober).
- Du sparst Zeit: Außerdem entfällt das jährliche An- und Abmelden, was neben Zeit zusätzlich Gebühren spart.
Nachteile Saisonkennzeichen für Motorräder
Schwankst Du zwischen einem Saisonkennzeichen oder einem Ganzjahreskennzeichen für Dein Motorrad, sind auch diese Nachteile relevant.
- Wenig Flexibilität: Du darfst außerhalb der Saison nicht fahren – selbst bei bestem Wetter. Spontane Fahrten bei Frühlingseinbruch sind tabu.
- Schadenfreiheitsrabatt: Bei einer Anmeldung von unter 6 Monaten pro Saison profitierst Du nicht von einer besseren Schadenfreiheitsklasse im nächsten Jahr.
Versicherungsschutz für Motorräder mit Saisonkennzeichen
Welche Kfz-Versicherung für Dein Motorrad die richtige Wahl ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Beim Motorradversicherungs-Vergleich spielen beispielsweise der Wert Deines Motorrads, aber auch Dein individuelles Sicherheitsbedürfnis eine Rolle.
Kfz-Haftpflichtversicherung
Wie jedes andere Fahrzeug, das auf einer öffentlichen Straße gefahren wird, benötigt ein Motorrad mit Saisonkennzeichen eine Kfz-Haftpflichtversicherung. Diese deckt Schäden ab, die Du bei anderen Verkehrsteilnehmern verursachst.
Teilkasko
Kaskoversicherungen sichern Schäden an Deinem eigenen Motorrad ab. Die Teilkasko übernimmt beispielsweise Risiken wie Brand und Explosion, Diebstahl, Kollision mit Tieren oder Bruchschäden an den verglasten Elementen wie Windschild oder Scheinwerfern.
Vollkasko
Eine Vollkasko schützt Dich und Dein Motorrad zudem gegen Schäden durch Vandalismus und ersetzt Reparaturkosten, wenn Dein Motorrad bei einem selbstverschuldeten Unfall Schaden nimmt.
Ruheversicherung für Motorräder mit Saisonkennzeichen
Hast Du ein Saisonkennzeichen, geht Deine Motorradversicherung mit dem Saisonende in eine Ruheversicherung über. Mit dem Saisonende erlischt Deine Versicherung aber nicht. Sie läuft in der nächsten Saison automatisch weiter. Da Du für das Saisonkennzeichen nur die anteiligen Kosten der Motorradversicherung bezahlst, umfasst die Ruheversicherung außerhalb der Saison nur einen Basisschutz, der mit Einschränkungen verbunden ist.
Voraussetzungen für die Ruheversicherung
Damit die Ruheversicherung außerhalb des Saisonzeitraums greift, stellen die Motorrad-Versicherer Voraussetzungen an den Stellplatz.
- Viele Kfz-Versicherer verlangen eine sogenannte „Umfriedung“. Dies kann ein privater Abstellplatz, eine Garage oder ein umzäuntes Gelände sein.
- Das Motorrad darf von außen nicht einfach zu erreichen sein.
- Nicht erlaubt sind Gemeinschaftsparkplätze vor Mehrfamilienhäusern oder öffentliche Parkplätze.
Sind die Voraussetzungen erfüllt, greift bei Schäden während der Ruhezeit die Kfz-Haftpflichtversicherung bzw. Kaskoversicherung.
Leistungen der Ruheversicherung
Der Versicherungsumfang der Ruheversicherung richtet sich danach, welche Kfz-Versicherung Du für Dein Motorrad mit Saisonkennzeichen abgeschlossen hast.
- Hast Du nur eine Kfz-Haftpflichtversicherung gilt die Ruheversicherung auch nur für diesen Schutz. Ein Beispiel: Wenn durch eine poröse Leitung Öl oder Benzin austritt, den Untergrund kontaminiert und ein Austausch des Erdreichs notwendig wird.
- Hast Du zusätzlich eine Teil- oder Vollkaskoversicherung abgeschlossen, bleibt dieser Schutz auch während der Ruhezeit bestehen. Ein Beispiel: Wird Dein Motorrad gestohlen, kommt die Teilkasko dafür auf.
Erlaubte Sonderfahrten mit Ruheversicherung
Bestimmte Fahrten sind bei einer Motorradversicherung mit Saisonkennzeichen auch während der Ruhezeit versichert. Das sind Fahrten, die in Zusammenhang mit der Zulassung stehen oder die zur Haupt- und Abgasuntersuchung notwendig sind.
Allerdings beschränkt sich der Versicherungsschutz bei solchen Fahrten ausschließlich auf den eigenen Zulassungsbezirk und einen angrenzenden Zulassungsbezirk. Suchst Du mit Deinem Motorrad eine Werkstatt oder einen TÜV außerhalb des Gültigkeitsbereichs auf, bist Du nicht versichert.
So sieht das Motorrad-Saisonkennzeichen aus
Das Motorrad-Saisonkennzeichen ist zweiteilig aufgebaut und ähnelt dem herkömmlichen Motorradkennzeichen:
- Obere Zeile: Dabei handelt es sich um das Kürzel des Zulassungsbezirks. Das sogenannte Unterscheidungszeichen bezieht sich dabei auf Landkreise, kreisfreie Städte sowie die Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg.
- Untere Zeile: Hier steht die sogenannte Erkennungsnummer, die aus einer individuellen Kombination von Buchstaben und Zahlen besteht.
- Optische Besonderheit des Saisonkennzeichens: In der oberen rechten Ecke ist der Gültigkeitszeitraum vermerkt. Die obere Ziffer gibt den Monat an, in dem die Saison beginnt, die untere steht für den Monat, in dem die Saison endet. Beide Ziffern werden durch einen schmalen Strich voneinander getrennt.
Während man bei ganzjährig gültigen Kennzeichen die Länge maximal 8 Zeichen betragen darf (Unterscheidungszeichen + Erkennungsnummer), sind es bei Saisonkennzeichen höchstens 7 Zeichen.

Das passiert mit dem Motorrad, wenn der Zeitraum für das Saisonkennzeichen endet
Am ersten Tag des Monats, der auf das angegebene Enddatum folgt, beginnt die Ruhezeit für Dein Motorrad. Das bedeutet:
- Du darfst Dein Motorrad nicht mehr im öffentlichen Straßenverkehr bewegen.
- Das Abstellen auf öffentlich zugänglichen Park- und Abstellplätzen, Straßen und Gehwegen ist nicht erlaubt.
Motorrad mit Saisonkennzeichen überwintern
Motorräder mit Saisonkennzeichen dürfen nicht auf der Straße oder auf öffentlich zugänglichen Parkplätzen außerhalb der Gültigkeit des Saisonkennzeichens geparkt werden. Tabu ist auch die Überwinterung des Motorrads am Straßenrand vor Deiner Wohnung oder Haus sowie auf Gemeinschaftsparkplätzen vor Mehrfamilienhäusern. Stelle Dein Motorrad auf einem privaten Parkplatz oder in einer Garage ab.
Wird das Motorrad außerhalb des angegebenen Zeitraums im öffentlichen Raum abgestellt, kostet das 40 Euro.
Konsequenzen bei Fahrten außerhalb Saison
Außerhalb der Saison ein Motorrad mit Saisonkennzeichen zu nutzen, ist nicht erlaubt. Bei Fahrten außerhalb des Zulassungszeitraums droht ein Bußgeld von 50 Euro.
Fallbeispiel: Motorrad-Saisonkennzeichen: Von wann bis wann darf es gefahren werden?
Beispiel: Das Saisonkennzeichen für das Motorrad gilt vom 01.03. bis zum 30.10. des Jahres. Die Tabelle zeigt, wann das Motorrad gefahren und genutzt werden darf
Zeitraum | 01.01. bis 28.02. | 01.03. bis 30.10. | 01.11. bis 31.12. |
Zugelassen? | Ja | Ja | Ja |
Status? | Stillgelegt | Darf gefahren werden | Stillgelegt |
Notwendige Unterlagen für die Zulassung mit Saisonkennzeichen
Die Zulassung eines Motorrads mit Saisonkennzeichen läuft genauso ab, wie jede andere Motorrad-Zulassung. Die Zulassung Deines Motorrads mit Saisonkennzeichens erfolgt bei der Kfz-Zulassungsbehörde, die für Deinen Wohnort zuständig ist.
Kosten für die Zulassung eines Motorrads mit Saisonkennzeichen
Die Kosten für das Saisonkennzeichen Deines Motorrads sind nicht bundeseinheitlich geregelt. Mit diesen Kosten solltest Du bei der Anmeldung Deines Motorrads mit Saisonkennzeichen rechnen:
- Anmeldung Zulassungsbehörde: Der Gebührensatz variiert je nach Zulassungsbezirk. Ca. 26 Euro.
- Wunschkennzeichen: 10,20 Euro (bundesweit einheitlich)
- Kennzeichen & Druck: 10 bis 25 Euro.
Insgesamt liegen die Kosten für die Anmeldung Deines Motorrads mit einem Saisonkennzeichen zwischen 35 und 65 Euro.
Häufige Fragen zu Saisonkennzeichen für Motorräder
Wie beeinflusst das Saisonkennzeichen die Kosten der Motorradversicherung?
Wie beeinflusst das Saisonkennzeichen die Kosten der Motorradversicherung?
Wenn Du Dein Motorrad nur für einen bestimmten Zeitraum im Jahr zugelassen hast, zahlst Du auch nur für diesen Zeitraum die Kfz-Versicherung. Bei einem Vergleich der Kosten für die Motorradversicherung von Saison- oder ganzjährigem Kennzeichen ist das Saisonkennzeichen häufig günstiger.
Darf ich außerhalb der Saison mit dem Motorrad-Saisonkennzeichen fahren?
Darf ich außerhalb der Saison mit dem Motorrad-Saisonkennzeichen fahren?
Nein, außerhalb der eingetragenen Zeit darfst Du nicht auf öffentlichen Straßen fahren. Es besteht mit dem Motorrad-Saisonkennzeichen kein Versicherungsschutz. Fährst Du trotzdem, drohen Bußgelder, Punkte oder sogar der Verlust des Versicherungsschutzes bei einem Unfall.
Kann ich den Zeitraum meines Motorrad-Saisonkennzeichens ändern?
Kann ich den Zeitraum meines Motorrad-Saisonkennzeichens ändern?
Ja, Du kannst den Zeitraum anpassen, aber das ist mit Aufwand verbunden. Du musst bei der Zulassungsbehörde das Motorrad neu zulassen und ein neues Kennzeichen beantragen. Auch Deine Motorradversicherung kündigst oder wechselst Du. Meist ist das mit dem neuen Versicherungsjahr möglich
Verbessert sich meine SF-Klasse auch mit Motorrad-Saisonkennzeichen?
Verbessert sich meine SF-Klasse auch mit Motorrad-Saisonkennzeichen?
Ja, Du kannst auch mit einem Saisonkennzeichen von einer besseren SF-Klasse profitieren. Das ist möglich, wenn Du das Saisonkennzeichen für mindestens 6 Monate genutzt hast und in der Zeit schadensfrei Motorrad gefahren bist.
Kann ich mein Motorrad von Saison auf ganzjährig ummelden?
Kann ich mein Motorrad von Saison auf ganzjährig ummelden?
Ja, Du kannst Dein Motorrad von einem Saisonkennzeichen auf ein ganzjähriges ummelden. Dafür musst Du:
- Deine Kfz-Versicherung auf einen ganzjährigen Vertrag umstellen.
- Das Motorrad bei der Zulassungsbehörde ummelden.
- Das Kennzeichen austauschen.
Tipp: Bist Du Dir unsicher, ob ein Saisonkennzeichen oder ein Ganzjahreskennzeichen für Dein Motorrad günstiger ist, sprich mit Deinem Kfz-Versicherer, welche Variante Dir günstigere Konditionen bietet.
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Motorradversicherung für eine BMW 750 GS mit 57 kW (HSN: 0005, TSN: DFA), Zulassung in Osnabrück (PLZ: 49082), Fahrleistung: 3.000 km jährlich, Nutzung: ausschließlich privat, Halter: VN, Fahrer: VN (geb. 01.02.1970), Diplom-Kaufmann, Abstellplatz: Doppelgarage, SF-Klasse KH: SF20, Selbstbeteiligung TK: 150 €, keine Vorschäden, Zahlungsperiode: jährlich, Versicherungsbeginn: 01.04.2025, Saisonkennzeichen: für 6 Monate.
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Quelle: www.dekra.de/de/hohes-unfallrisiko-bei-fahranfaengern/ (abgerufen am 14.05.2025).
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