Sich mit dem eigenen Tod oder dem eines geliebten Menschen auseinanderzusetzen, fällt vielen nicht leicht. Lebensversicherungen bieten eine Möglichkeit, den Todesfall abzusichern. Zwar bedeutet solch ein Verlust in erster Linie eine hohe emotionale Belastung, doch auch finanziell kann dadurch schnell eine Notsituation entstehen. Mit einer Versicherung können zumindest die Geldsorgen von den Schultern der Hinterbliebenen genommen werden, damit sie langsam wieder in den Alltag zurückfinden können. Die Risikolebensversicherung bietet dabei zwei Varianten: mit fallender oder konstanter Versicherungssumme.
Was eine fallende Risikolebensversicherung genau ist, welche Vorteile sie hat und für wen sie geeignet ist, erklären wir Dir in diesem Ratgeber. Allgemeine Informationen zur Risikolebensversicherung findest Du auf unserer Produktseite.
Fallende Risikolebensversicherung: Das Wichtigste in Kürze
Erklärvideo: Risikoabsicherung mit fallender Summe

Was bedeutet fallende Versicherungssumme?
Bei einer fallenden Risikolebensversicherung verringert sich die Versicherungssumme im Laufe der Zeit. Das bedeutet, dass die Versicherungssumme im Todesfall mit fortschreitender Laufzeit immer geringer wird. Das kann sich zur Absicherung eines Kredits oder einer anderen Finanzierung lohnen. Mit den Jahren reduziert sich der Kredit, wenn er regelmäßig abbezahlt wird. Dadurch muss eine immer kleiner werdende Summe abgesichert werden. Durch die Anpassung der Versicherungssumme an die Kreditsumme ist sichergestellt, dass die Hinterbliebenen den Kredit im Todesfall des Hauptverdieners abbezahlen können. Es gibt dabei zwei verschiedene Varianten der fallenden Risikolebensversicherung: linear und annuitätisch fallend. Diese unterscheiden sich im Wesentlichen dadurch, wie schnell die Versicherungssumme fällt und wie sich diese dabei nach der Kreditsumme richtet.

Linear fallende Risikolebensversicherung
Bei der linear fallenden Risikolebensversicherung verringern sich die Versicherungssumme und die Beiträge jedes Jahr um einen vertraglich vereinbarten Prozentsatz. Diese Variante kann vor allem dann sinnvoll sein, wenn die versicherte Person einen Kredit mit einem festen Tilgungsplan aufgenommen hat. Allerdings birgt die Risikolebensversicherung mit linear fallender Versicherungssumme das Risiko, dass die Summe schneller sinkt als die verbleibende Restschuld. Das kann zum Beispiel dann passieren, wenn eine Ratenpause eingelegt wurde oder die Raten zwischenzeitlich verringert wurden. Das wird bei einer linear fallenden Risikolebensversicherung meist nicht berücksichtigt. In diesem Fall könnte es bei der Auszahlung der Risikolebensversicherung zu einer Versorgungslücke kommen. Um das zu vermeiden, sollten auch die Tilgungszinsen und mögliche Zahlungsschwierigkeiten, welche die Tilgung des Kredits verlangsamen können, bedacht werden, indem eine höhere Versicherungssumme als die Kreditsumme festgelegt wird.
Risikolebensversicherung mit annuitätisch fallender Versicherungssumme
Ist bei der Risikolebensversicherung eine annuitätisch fallende Versicherungssumme vereinbart, bedeutet das die direkte Kopplung von Darlehen und Versicherungssumme. Dabei sinkt die Todesfallsumme jährlich im gleichen Maße wie die Restschuld des Kredits, wobei auch die sinkenden Zinsen eingerechnet werden. Diese Variante der fallenden Risikolebensversicherung kommt häufig bei der Absicherung von Baufinanzierungen zum Einsatz.
Progressiv fallende Risikolebensversicherung
Als dritte Variante gibt es noch die Möglichkeit, die Risikolebensversicherung progressiv fallend abzuschließen. Die Versicherungssumme ist nicht an die Restschuld gekoppelt, sondern verringert sich jedes Jahr in immer größer werdenden Schritten. Das heißt, der Betrag, der von der Versicherungssumme abgezogen wird, nimmt immer weiter zu, je länger der Vertrag der Risikolebensversicherung läuft. So wird der jährlich abgezogene prozentuale Anteil der Versicherungssumme mit jedem Jahr größer.
Welche Vorteile hat die fallende Risikolebensversicherung?
Das sind die Vorteile der Risikolebensversicherung mit fallender Versicherungssumme:
- Vereinfachte Kreditgewährung: Die Risikolebensversicherung wird von den meisten Banken als Sicherheit für einen Kredit akzeptiert.
- Versicherungssumme an Darlehen angepasst: Du musst Dir nicht allzu lange Gedanken über die richtige Versicherungssumme der Risikolebensversicherung machen, da Du sie an die Höhe Deines Kredits anpassen kannst.
Risikoabsicherung mit fallender Summe: Worauf achten?
Zwar bietet die Risikolebensversicherung mit fallender Todesfallsumme Vorteile, jedoch solltest Du dennoch auf ein paar Dinge achten.
- Die richtige Versicherungssumme beim Hausbau: Möchtest Du mit der fallenden Risikolebensversicherung eine Baufinanzierung absichern, kann es sinnvoll sein, die Versicherungssumme höher als die Kreditsumme anzusetzen. So kannst Du ungeplante Kosten im Vorfeld schon abdecken.
- Leistungsumfang prüfen: Grundsätzlich solltest Du Deinen Vertrag genau lesen und darauf achten, dass der Leistungsumfang zu dem passt, was Du versichern möchtest. Nur so kannst Du den Hinterbliebenenschutz sicherstellen.
- Lebenssituation: Reicht die fallende Risikolebensversicherung als Absicherung Deiner Liebsten aus oder ist eine Versicherung mit konstanter Versicherungssumme besser geeignet?
Was passt zu mir: Fallende oder konstante Summe?
Eine Risikolebensversicherung mit fallender Versicherungssumme ist in der Regel sinnvoll, wenn damit hauptsächlich ein Darlehen oder ein Kredit abgesichert werden soll. Geht es jedoch grundsätzlich um den Versicherungsschutz Deiner Liebsten im Falle Deines Todes, kann eine Risikolebensversicherung mit konstanter Versicherungssumme das richtige für Dich und Deine Familie sein.
Bei der Risikolebensversicherung mit konstanter Versicherungssumme bleibt die Todesfallsumme über die Laufzeit hinweg gleich. Das bedeutet, dass sich auch die Beiträge nicht ändern. Es besteht zudem die Möglichkeit, in Absprache mit dem Versicherer die Versicherungssumme zu erhöhen oder zu reduzieren. Das kann zum Beispiel dann hilfreich sein, wenn Du Kinder erwartest und Deine Familie entsprechend höher absichern möchtest, oder die Kinder mit der Ausbildung fertig sind und auf eigenen Beinen stehen, was einen niedrigeren Versicherungsschutz erfordert. Bei einer fallenden Risikolebensversicherung sind solche Änderungen in der Regel nicht oder nur schwer möglich.
Wer sich gegen unvorhergesehene Ereignisse absichern und seinen Hinterblieben den bestmöglichen Schutz bieten möchte, der ist mit einer konstanten Risikolebensversicherung besser beraten. Um einen bestmöglichen Versicherungsschutz zu erhalten, sollten die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Varianten daher sorgfältig abgewogen werden.
Fallende Versicherungssumme
Die Versicherungssumme sinkt gleichmäßig oder gemäß dem Kredit.
Ideal, wenn
- Du einen Kredit abbezahlst und Deine Schulden weniger werden
- Du akute finanzielle Verpflichtungen hast
Konstante Versicherungssumme
Die Versicherungssumme bleibt über die Laufzeit konstant.
Ideal, wenn
- Du einen Kredit und zusätzlich Deine Familie absichern möchtest
- Dein Absicherungsbedarf in etwa gleich bleibt
Unterschied zwischen fallender und konstanter Risikolebensversicherung im Überblick
Vorteile | Nachteile | |
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Fallende Risikolebensversicherung |
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Konstante Risikolebensversicherung |
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Prüfe, ob der fallende Versicherungsschutz zu Dir passt
Bei einer fallenden Risikolebensversicherung sinkt die Versicherungssumme mit fortlaufender Laufzeit. Das heißt, dass in einem Todesfall nach ein paar Jahren eine nicht mehr ganz so hohe Summe ausgezahlt wird wie zu Beginn des Vertrages. Diese Variante der Versicherung kann sich vor allem dann lohnen, wenn Du einen Kredit absichern möchtest. Banken akzeptieren in der Regel eine Risikolebensversicherung als Sicherheit. Wer Angehörige, Partner oder andere geliebte Personen unabhängig von einem Kredit absichern will, der sollte eine Risikolebensversicherung mit konstanter Versicherungssumme abschließen.
Bevor Du Dich für eine Variante der Risikolebensversicherung entscheidest, solltest Du genau prüfen, welche Versicherung den bestmöglichen Schutz für Deine Bedürfnisse bietet. Ist Dir ein möglichst umfassender Hinterbliebenenschutz wichtig, dann kann eine Risikolebensversicherung mit fallender Todesfallsumme unter Umständen nicht die ideale Wahl sein. Im Zweifelsfall lohnt sich eine Beratung bei Deinem Versicherer vor der Entscheidung für eine Lebensversicherung.
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Häufige Fragen zur fallenden Risikolebensversicherung
Grundsätzlich sollte die Höhe der Versicherungssumme auf das abgestimmt werden, was über die Versicherung abgesichert werden soll. Möchtest Du einen Kredit versichern, sollte sich die Todesfallsumme mindestens an der Kreditsumme orientieren. In der Regel ist es sinnvoll, die Versicherungssumme etwas höher als die Kreditsumme festzulegen, um auch über den Kredit hinaus anfallende Nachfinanzierungen decken zu können.
Die Beiträge der Risikolebensversicherung mit fallender Versicherungssumme werden wie bei einer konstanten Todesfallsumme berechnet. Die Versicherungssumme und die Vertragslaufzeit fließen in die Berechnung des Beitrags ein. Außerdem werden Gesundheit und Lebensstil berücksichtigt, weshalb vor dem Abschluss der Risikolebensversicherung Gesundheitsfragen beantwortet werden müssen. Auch der Lebensstil kann einen Risikoaufschlag zur Folge haben: Raucher müssen beispielsweise mit höheren Beiträgen rechnen. Darüber hinaus können Risikosportarten für einen Kostenaufschlag sorgen.
Die Faktoren beeinflussen die Höhe der Beiträge:
- Versicherungssumme
- Laufzeit
- Gesundheit (z. B. Vorerkrankungen)
- Eintrittsalter
- Lebensstil (z. B. Rauchen)
- Risikoreiche Hobbys (z. B. Fallschirmspringen)
Bei der Risikolebensversicherung zahlt der Versicherer im Todesfall die festgelegte Versicherungssumme an die Hinterbliebenen der versicherten Person, die im Vertrag als Begünstigte angegeben wurden. Die Hinterbliebenen können über die ausgezahlte Todesfallsumme frei verfügen und damit z. B. einen laufenden Kredit tilgen.
Im Gegensatz dazu wird die Versicherungssumme bei der Restschuldversicherung nicht an die Hinterbliebenen ausgezahlt, sondern direkt an das Kreditinstitut. Die Restschuldversicherung dient also ausschließlich zur Absicherung des laufenden Darlehens, während die Risikolebensversicherung die Hinterbliebenen im Todesfall finanziell absichert.
Wer die Versicherungssumme seiner Risikolebensversicherung als fallend festlegen möchte, sollte die Laufzeit mindestens auf die Kreditlaufzeit abstimmen. So kann der Vertrag dann enden, wenn auch das Darlehen abbezahlt ist. Es ist aber auch möglich, die fallende Risikolebensversicherung trotz Kredit länger laufen zu lassen, z. B. so lange, bis die Kinder ihre Ausbildung beendet haben und finanziell unabhängig sind. Grundsätzlich gilt zwar, je kürzer die Vertragslaufzeit, desto günstiger die Versicherung. Allerdings sollten Versicherte im Zweifelsfall lieber eine längere Laufzeit wählen, um im Ernstfall Versorgungslücken zu vermeiden. Außerdem ist es einfacher, die Risikolebensversicherung zu kündigen, als die Laufzeit nachträglich zu verlängern.
Erklärvideo: Kredite richtig absichern mit der Risikolebensversicherung
