Wichtigste Fakten zu den Regionalklassen
Wie hoch Dein Beitrag für die Kfz-Versicherung ausfällt, hängt von vielen Faktoren ab. Neben der Schadenfreiheitsklasse, der Typklasse und der Fahrleistung ist der Beitrag auch von der Regionalklasse abhängig. Diese spiegelt die Anzahl der Unfälle in Deinem Zulassungsbezirk wider. Je höher die Wahrscheinlichkeit ist, dass in Deinem Zulassungsbezirk ein Unfall passiert, desto höher ist die Regionalklasse und damit auch die Kosten für die Autoversicherung.
Wir zeigen Dir, wie Regionalklassen festgelegt werden und wie sich auf die Kfz-Versicherung auswirken. Außerdem haben wir die Regionalklassen aller Landeshauptstädte in der Kfz-Versicherung übersichtlich aufbereitet. Im Ratgeber erhältst Du die wichtigsten Fakten zu den Regionalklassen in der Autoversicherung. Produktinformationen zur Kfz-Versicherung von CosmosDirekt findest Du hier.
Was sind Regionalklassen?
Kfz-Regionalklassen 2021 für ausgewählte Städte

So ändern sich die Regionalklassen 2021
Im Herbst veröffentlichte der GDV die neuen Regionalklassen für die 413 Zulassungsbezirke. Bei der Neuberechnung für das Jahr 2021 zeigte sich, dass sich für die meisten Autofahrer nichts ändert. 317 Zulassungsbezirke bleiben in der bisherigen Regionalklasse. Das entspricht rund 32,4 Mio. versicherten Fahrzeugen. Von einer Verbesserung profitieren 48 Bezirke (4,5 Mio. Versicherte), während Autofahrer in anderen 48 Bezirken (4,8 Mio. Versicherte) mehr zahlen müssen.
Wie schon in den Vorjahren kommen im bundesdeutschen Vergleich Autofahrer in Brandenburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern bei der Regionalklasse besonders günstig weg. In den norddeutschen Flächenländern machen sich die niedrigen Schadenbilanzen positiv bemerkbar. Den Spitzenplatz erzielt im Jahr 2021 der Landkreis Prignitz in Brandenburg. Hier gab es rund 30 % weniger Schäden als im bundesweiten Durchschnitt. Autofahrer in den Großstädten müssen dagegen mit hohen Regionalklassen rechnen. Hierbei hat Berlin die schlechteste Schadenbilanz – mehr als ein Drittel oberhalb des Bundesdurchschnitts.
Wie viele Regionalklassen gibt's?
Die Einstufung in die Regionalklassen unterscheidet sich in der Kfz-Haftpflichtversicherung und den Kaskoversicherungen. Auch die Anzahl der Regionalklassen ist unterschiedlich:
- Haftpflicht: 12 Klassen
- Teilkasko: 16 Klassen
- Vollkasko: 9 Klassen
Je niedriger die Regionalklasse, desto niedriger sind die Kosten für die Versicherung.
Festlegung der Regionalklassen
Die Schadenbilanzen werden in einen Indexwert transferiert. Der Index zeigt die Schadenbilanz der betrachteten Zulassungsbezirke im Vergleich zum Bundesdurchschnitt. Dieser wird mit dem Wert 100 festgelegt. Liegt der Wert eines Bezirkes über 100, ist die Schadenbilanz schlechter als der Bundesdurchschnitt.
Im Oktober veröffentlicht der GDV die neuen Regionalstatistiken. Im Gegensatz zu polizeilichen Unfallstatistiken wird nicht der Unfallort, sondern der Wohnort der Unfallbeteiligten erfasst. Zudem wird ein Fünfjahreszeitraum berücksichtigt. Passieren in einem Jahr viele Unfälle, führt dies nicht direkt zur Verteuerung der Autoversicherung, wie dies bei den Typklassen passieren kann.
Die neue Statistik gilt ab Veröffentlichung für alle Neuverträge. Bei bestehenden Verträgen erfolgt die Anpassung zur nächsten Hauptfälligkeit. Beim GDV können die Regionalklassen online abgefragt werden. Diese Werte sind unverbindlich, da die Versicherer bei den Regionalklassen von den Empfehlungen des GDV abweichen können.

Fazit: So beeinflussen die Regionalklassen die Kfz-Versicherung
Die Regionalklassen beeinflussen, wie hoch die Prämie für die Kfz-Versicherung ausfällt. Dabei gilt: Je höher die Klasse, desto höher die Versicherungsbeiträge. Das jährlich vom GDV veröffentlichte Regionalklassen-Verzeichnis ist nicht bindend. Die meisten Versicherer orientieren sich aber daran. Wirst Du in eine höhere Regionalklasse eingestuft, kannst Du vom Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen.
Häufige Fragen zu den Regionalklassen
In welche Regionalklasse Du eingestuft bist, kannst Du entweder Deinen Versicherungsunterlagen entnehmen oder über die Regionalklassen-Abfrage des GDV herausfinden. Wenn Du Deine Postleitzahl eingibst, wird Dir die Regionalklasse für Deinen Zulassungsbezirk – sowohl für die Haftpflicht- als auch für die Vollkasko- und Teilkaskoversicherung – angezeigt.
In der Beitragsrechnung sind Regionalklassen häufig mit einem „R“ gekennzeichnet.
Die Kfz-Regionalklassen werden vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) festgelegt und einmal jährlich aktualisiert. Der Indexwert, der auf der Schadenbilanz basiert, wird von den einzelnen Zulassungsbezirken berechnet und dem GDV zur Verfügung gestellt.
Nicht unbedingt. Die Versicherer sind nicht an die Regionalstatistiken gebunden. So ist es nicht unwahrscheinlich, dass Du bei verschiedenen Versicherungsgesellschaften unterschiedlichen Regionalklassen zugeordnet wirst. In der Regel orientieren sich die Versicherungen aber an den Statistiken.
Die neue Regionalstatistik kann dann für Neuverträge oder bestehende Verträge zur Hauptfälligkeit angewendet werden.
Da die Regionalstatistik einmal jährlich neu berechnet wird, ist es möglich, dass Du im nächsten Jahr in eine andere Regionalklasse eingeordnet wirst. Auch bei einem Umzug ändert sich Dein Zulassungsbezirk und womöglich auch Deine Regionalklasse.
Eine neue Regionalklasse wirkt sich auf die Kfz-Versicherung aus. Aber nicht immer bedeutet eine schlechtere Regionalklasse auch eine deutliche Erhöhung der Versicherungsbeiträge.
Die Höhe der Beiträge hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Neben der Typ- und Regionalklasse sowie der Schadenfreiheitsklasse fließen auch weitere Merkmale wie die jährliche Fahrleistung und die Wohnung, das Alter und der Beruf des Versicherungsnehmers mit in die Berechnung ein.
Die genauen Merkmale können von Versicherer zu Versicherer variieren.
Hast Du Fragen zur Kfz-Versicherung? Wir beraten Dich gerne telefonisch oder per E-Mail.