Das Kind ist volljährig und hat den Führerschein bestanden. Aber die finanzielle Prüfung für die Eltern steht noch aus. Ist es besser, das Kind mitzuversichern, oder wann lohnt sich eine eigene Kfz-Versicherung für mein Kind?
Endlich geschafft
Für Dein Kind ist es ein unvergleichlicher Moment, endlich den Führerschein in den Händen zu halten. Die Welt liegt Deiner Tochter oder Deinem Sohn – zumindest gefühlt – zu Füßen, denn „mobil sein“ bedeutet, einen wichtigen Schritt in Richtung „erwachsen werden“. Nervenaufreibende Wochen liegen meistens hinter ihnen, in denen sie zwar allerhand über Vorfahrtsregeln, Verkehrsinseln und Parken gelernt haben, nichts aber über die passende Versicherung fürs Auto. Damit den ersten aufregenden Erkundungstouren Deines Kindes nichts im Weg steht, lohnt es sich, frühzeitig über die passende Kfz-Versicherung für’s erste eigene Auto nachzudenken.
Ein Muss: die Kfz-Haftpflichtversicherung
Jede Autobesitzerin und jeder Autobesitzer ist in Deutschland gesetzlich verpflichtet, eine Kfz-Haftpflichtversicherung für sein Auto abzuschließen. Falls Dir zum Beispiel beim rückwärts Ausparken ein kleines Malheur passiert und Du dabei einen anderen Wagen beschädigst, zahlt die Kfz-Haftpflicht die oftmals teuren Schrammen und Beulen.
Ob Marder- oder Sturmschäden, Glasbruch oder Diebstahl - damit Du auch vor kostspieligen Schäden geschützt bist, an denen Du selbst meist keine Schuld trägst, lohnt es sich, zusätzlich zur Kfz-Haftpflicht auch eine Teil- oder Vollkasko zu vereinbaren. Das gilt auch für das erste eigene Auto Deines Kindes.
Je mehr Fahrerfahrung Du hast, desto günstiger ist die Kfz-Versicherung
Die Versicherungsbeiträge hängen von verschiedenen Faktoren wie Autoalter und dem Fahrzeugtyp ab. Entscheidend ist aber vor allem ein Stichwort: die Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse). Du fragst Dich, was genau die Schadenfreiheitsklasse ist? Tatsächlich geht es hierbei um die Anzahl der Jahre, in denen Du mit Deiner eigenen Kfz-Versicherung unfall- und schadenfrei auf den Straßen unterwegs warst. Je mehr Du davon vorweisen kannst, desto höher ist die Klasse, in die Du eingeordnet wirst. Und hierbei gilt die Faustregel: Je höher die Schadenfreiheitsklasse, desto weniger Geld musst Du in die Kfz-Versicherung stecken!
Was bedeutet das für Deine Tochter oder Deinen Sohn, die gerade ihre Führerscheinprüfung erfolgreich abgeschlossen haben und mit ihrem ersten eigenen Wagen Landstraßen, Autobahnen und den Stadtverkehr erobern wollen? Wer den Führerschein frisch erworben oder diesen noch keine drei Jahre hat, wird als Anfänger angesehen, in die SF-Klasse 0 eingeordnet und muss hohe Beiträge zahlen.
Eigene Kfz-Versicherung für‘s Kind: ja oder nein?
Am günstigsten ist es üblicherweise, wenn Fahranfänger das Auto der Eltern mit nutzen. Hierbei müssen die Eltern den Kfz-Versicherer einfach darüber informieren, dass jetzt ein weiterer Fahrer in den bestehenden Versicherungsvertrag aufgenommen werden soll. Dabei sollte auch angegeben werden, ob der Fahranfänger am "Begleiteten Fahren" teilgenommen hat, denn das gibt Pluspunkte.
Eine zweite Möglichkeit gibt es, wenn in der Familie bereits ein Auto versichert ist, mit dem eine schadenfreie Zeit (mindestens Schadenfreiheitsklasse ½) erfahren wurde. In diesem Fall kann der Neuling sein eigenes Auto als Zweitwagen in die Familie einbringen und es dann mit der (Sonder-) Schadensfreiheitsklasse ½ und mit ihm als Fahrer versichern lassen.
Eine dritte Möglichkeit: „Junge Fahrer, die zum ersten Mal ein Auto versichern, können ggf. zusätzlich sparen, wenn sie zuvor eine schadenfreie Zeit mit einem Leichtkraftrad bzw. -roller (50-125 Kubikzentimeter) absolviert haben. Für ihre erste Kfz-Versicherung können die hierdurch erworbenen Schadenfreiheitsklassen üblicherweise übernommen werden.
Weitere Infos zur Kfz-Versicherung für Fahranfänger findest Du in unserem Ratgeber.
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Ausbildung zum Versicherungskaufmann bei CosmosDirekt von 1989 bis 1991. Seit 1994 ist Stefan als Online-Redakteur für unsere Webseite verantwortlich.
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