Juhu, Dein Kind ist volljährig und hat den Führerschein gepackt! Aber die finanzielle Prüfung für die Eltern steht noch aus. Ist es besser, Dein Kind mitzuversichern? Oder lohnt sich eine eigene Kfz-Versicherung für den Fahranfänger?
Führerschein: Endlich geschafft
Für Dein Kind ist es ein unvergleichlicher Moment: endlich den Führerschein in den Händen halten! Die Welt liegt Deiner Tochter oder Deinem Sohn – zumindest gefühlt – zu Füßen, denn „Mobilsein“ bedeutet einen wichtigen Schritt in Richtung „Erwachsenwerden“. Nervenaufreibende Wochen liegen hinter ihnen, in denen sie allerhand über Vorfahrtsregeln, Verkehrsinseln und Parken gelernt haben – aber nichts über die passende Versicherung fürs Auto.
Damit den aufregenden Erkundungstouren Deines Kindes nichts im Weg steht, lohnt es sich, frühzeitig über die passende Kfz-Versicherung fürs erste eigene Auto nachzudenken.
Ein Muss: Die Kfz-Haftpflichtversicherung
Jede Autobesitzerin und jeder Autobesitzer ist in Deutschland gesetzlich verpflichtet, eine Kfz-Haftpflichtversicherung für sein Auto abzuschließen. Falls Du zum Beispiel beim Rückwärtsausparken einen anderen Wagen beschädigst, zahlt die Kfz-Haftpflicht die oftmals teuren Schrammen und Beulen.
Ob Marder- oder Sturmschäden, Glasbruch oder Diebstahl – damit Du auch vor kostspieligen Schäden geschützt bist, an denen Du selbst keine Schuld trägst, lohnt es sich, zusätzlich auch eine Teil- oder Vollkasko zu vereinbaren. Das gilt auch fürs erste eigene Auto Deines Kindes.
Mehr Fahrerfahrung: Günstigere Tarife
Die Versicherungsbeiträge hängen von verschiedenen Faktoren wie dem Alter des Autos und dem Fahrzeugtyp ab. Entscheidend ist aber vor allem die Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse). Aber … was ist das eigentlich?
Tatsächlich geht es hierbei um die Anzahl der Jahre, in denen Du mit Deiner eigenen Kfz-Versicherung unfall- und schadensfrei auf den Straßen unterwegs warst. Je mehr Du davon vorweisen kannst, desto höher ist die Klasse, in die Du eingeordnet wirst. Hier gilt die Faustregel: Je höher die Schadenfreiheitsklasse, desto weniger Geld musst Du in die Kfz-Versicherung stecken!
Was bedeutet das für Deine Tochter oder Deinen Sohn, die gerade ihren Führerschein bekommen haben und mit ihrem ersten eigenen Wagen die Straßen erobern wollen? Ganz einfach: Sie fangen bei SF-Klasse 0 an – und müssen entsprechend hohe Beiträge zahlen.
Eigene Kfz-Versicherung fürs Kind: Geld sparen
Grundsätzlich ist es am günstigsten, wenn Fahranfänger das Auto der Eltern mit nutzen. Die Eltern müssen den Kfz-Versicherer einfach darüber informieren, dass jetzt ein weiterer Fahrer in den bestehenden Versicherungsvertrag aufgenommen werden soll.
Aber was, wenn eine eigene Versicherung für den frisch gebackenen Führerscheinbesitzer her muss? Dann gibt es zumindest einige Möglichkeiten, die Beiträge etwas günstiger zu gestalten.
Tipp 1: Hat Dein Kind am „Begleiteten Fahren“ teilgenommen? Dabei machen Kinder den Führerschein mit 17 und dürfen bis zum 18. Geburtstag nur in Begleitung eines eingetragenen Erwachsenen fahren. Das gibt bei der Einordnung in die SF-Klasse Pluspunkte und macht den Tarif günstiger.
Tipp 2: Gibt es in der Familie bereits ein versichertes Auto, mit dem eine schadensfreie Zeit „erfahren“ wurde (mindestens Schadenfreiheitsklasse ½)? Dann kann der Neuling sein eigenes Auto als Zweitwagen in die Familie einbringen und es dann mit der (Sonder-)Schadensfreiheitsklasse ½ mit sich selbst als Fahrer versichern lassen.
Tipp 3: Junge Fahrer, die zum ersten Mal ein Auto versichern, können ggf. zusätzlich sparen, wenn sie zuvor eine schadenfreie Zeit mit einem Leichtkraftrad oder einem Leichtkraftroller (80 bis 125 Kubikzentimeter) absolviert haben. Für ihre erste Kfz-Versicherung können die hierdurch erworbenen Schadenfreiheitsklassen meist übernommen werden.
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Ausbildung zum Versicherungskaufmann bei CosmosDirekt von 1989 bis 1991. Seit 1994 ist Stefan als Online-Redakteur für unsere Webseite verantwortlich.
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